Finger weg von Facebook Werbung!
Alternativen zum Groschengrab Facebook
Werben auf Facebook gehorcht einfachen Spielregeln:
Geld gegen Reichweite.
Das ist der angebotenen Deal.
Leider sieht die Praxis anders aus.
Längerfristig kann es deiner Reichweite sogar schaden, wenn du Facebook Werbung schaltest.
Das habe ich herausgefunden, als ich der Frage „Was bringt Facebook-Werbung wirklich?“ auf den Grund gegangen bin.
Die Ergebnisse meines Facebook-Test sind ernüchternd.
Online-Werbung auf Facebook bietet nicht die beste „Kosten-Nutzen-Relation“.
Überspitzt gesagt: Wer sich ganz auf Facebook-Werbung verlässt, der schaufelt sein eigens virtuelles Grab.
Er beerdigt seine Reichweite.
Deswegen: Finger weg von Facebook-Werbung.
Ideen zur alternativen Online-Werbung gibt es am Ende des Artikels!
Was bringt Facebook-Werbung?
Bevor ich dir erkläre warum du dir mit Facebook-Werbung ins Knie schießt ein paar Worte zu meinem Versuch und meiner Motivation.
Alle Wertungen und Rankings auf Online-Plattformen sind fehleranfällig.
Ja man kann sie sogar manipulieren.
Wie man sein Ranking auf der Fotoplattform 500px verbessert habe ich schon beschrieben. Ähnliche Strategien funktionieren auch auf Facebook.
Die Fehleranfälligkeit von Facebook und Co. will ich ins Gedächtnis rufen.
Likes bedeuten nicht gleich Kunden!
Das vergessen einige „Online-Marketing-Experten“ leider oft.
Zum Facebook-Versuch:
Mein Experiment ist als „Virtuel-Bagel-Test“ bekannt.
Nach dem Artikel “Who likes my Virtuel Bagels“ von Rory Cellan-Jones aus dem Jahr 2012.
Den Versuch habe ich zwar nicht ganz genau so gemacht wie Rory, ich komme aber zu dem gleichen Ergebnissen.
Wenn das schon bekannt war, warum musst man es dann wiederholen?
Die Wiederholung erfolgte aus Folgendem Grund:
Ich bin ein experimenteller Typ.
Einer von den Menschen die nicht glauben wollen, dass die Herdplatte heiß ist.
Autsch!
Ja das passiert mir ziemlich oft.
So ähnlich war es auch mit der Facebookwerbung.
Etwa ein Jahr lang habe ich mir mit „offiziell gekauften Facebook-Likes“ die Finger verbrannt.
Facebook Kritik gibt es schon länger
Seit Jahren gibt es kritische Stimmen zur Werbung auf Facebook. (u.a. findet man einen Artikel auf dem Blog von Spreeblick)
Trotzdem wollte ich es selbst ausprobieren.
Die gute Nachricht ist, ich weiß wovon ich nun spreche.
Die schlechte Nachricht:
Die kritischen Stimmen hatten recht!
Facebook-Werbung kann sogar schaden.
Wann schadet Facebook-Werbung?
Bei einer kleinen Fangemeinde schadet die Werbung mehr als das sie nutzt.
Das war ein Ergebnis meines Tests.
Hier meine ausführliche Analyse.
Meine Werbung für Fotominuten
Ich habe für meinen Podcast Fotominuten Werbung geschaltet. Der Podcast ist ganz neu und war deswegen gut geeignet, um einen Werbe-Test zu machen.
Das Budget war 4 € (dafür hätte ich mir lieber Bier kaufen sollen)!
Hier die Ergebnisse:
„Wow, fast 900 Erreichte Personen und 21 Handlungen!“
Aber was bedeuten diese Zahlen denn nun wirklich?
Schauen wir uns das mal im Detail an.
Diese Menschen haben auf meine Werbung reagiert.
Man erkennt viele exotische Namen.
Das gleiche Phänomen beschreibt auch der YouTuber Veritasium in folgendem Video.
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Ob die Menschen, die auf meine Werbung reagiert haben, alle an meinen deutschsprachigen Podcast Interessiert sind?
Leider bezweifele ich das.
Denn wenn man sich die Profile näher ansieht, sind einige nicht gute gepflegt.
Was hat das wohl zu bedeuten?
Es sind keine Menschen sondern Fake-Accounts.
Diese Vermutung liegt jedenfalls nahe.
Wer skeptisch ist, kann sich ja die Accounts, die bei dem Beitrag ein „gefällt mir“ gegeben haben anschauen.
Hier ist der Linke zu dem Beitrag.
Die Illusion der Facebook-Reichweite
Was bringt Facebook Werbung denn nun?
Kurze Antwort: „Nichts, also Finger Weg!“
Maximal bringt die Werbung sehr wenig.
Was man erhält ist die Ilusion der Reichweite.
Das viele Menschen den Artikel wahrgenommen haben stimmt so nicht.
Irgendwas hat auf die Anzeige reagiert.
Das kann auch ein Bot sein!
Im schlimmsten Fall schaden euch die Fake-Account Likes sogar.
Ihr glaubt das nicht?
Dann überlegt euch mal folgendes:
„Rankings“ und „Wertungen“ auf Online-Plattformen sind bare Münze wert.
Wie man diese manipulieren kann, habe ich in dem Artikel zum 500px Hack gezeigt.
Dort habe ich die Schwachstellen der bekannten Foto-Plattform gezeigt.
Warum sollte Facebook keine Schwachstellen haben?
Der Teufelskreis: Wie Facebook sich seinen eigenen Markt schafft
Gier ist nie gut.
„Höher, weiter, schneller“ ist eine Motivation, die man jedoch leicht in Zahlen darstellen kann.
Wenn es um die Facebook-Likes geht sollte man mal an Qualität und nicht an Quantität denken.
Was soll mir das nun in Bezug zu Online-Werbung sagen?
Ganz einfach: Nur weil jemand eine Imaginäre Score (z.B. Facebook-Likes ) von „ganz hoch“ hat, sagt das nichts über die Nutzerinteraktion aus.
Die Interaktion ist doch das Wichtigste, wenn man Werbung schaltet.
Bei gekauften Likes von Fakeaccounts bleibt diese Interaktion jedoch aus.
Das ist das schlimme!
Das Problem das Facebook die Reichweite der Beiträge kürzt ist bekannt.
Die Lösung ist einfach.
Du Zahlst für Facebook-Werbung.
So simpel hat sich Facebook seinen eigenen Markt geschaffen.
Die Reglementierung, das Postings nur einem Teil deiner „Freunde“ und Fans gezeigt werden, macht Werbung unwirksam.
Die Begrenzung der Reichweite ist der Schuss ins Knie
Ich erkläre es.
Wem nutzt eine E-Mail Liste, auf der es 50% Fake-E-Mails gibt?
So muss man sich die Fanpage-Likes vorstellen, die man sich mit Facebook-Werbung auf.
Eine Ilususion von Reichweite.
Eine riesige Blasse die nicht platzt.
Facebook-Werbung: Der Fake-Account Magnet
Wenn du Werbung schaltest ziehst du automatisch auch Likes von Fake-Accounts an.
Das habe auch andere Blogger beschrieben.
Was ist die Folge davon?
Wenn deine Facebook-Fans aus 70% Fake-Accounts bestehen, dann gehen 70 % deiner Postings ins Leere.
Wenn alle die Information bekommen würden, dann wäre das nicht so schlimm.
Da aber nur ein Teil deiner Nutzer deine Postings erhält, hat das unangenehme Folgen.
Die Informationen, werden gleichmäßig auf Fake-Accounts und echte Fans verteilt.
Kurz gesagt: Deine „echte Reichweite“ verringert sich durch Fake-Accounts.
Die Anzahl der wirklich erreichten Personen sinkt.
Wie steuerst du dagegen?
Durch Facebook-Werbung, um mehr Reichweite zu kaufen.
Was bekommst du gratis dazu: Fake-Account-Likes!
Das ist wie Wasser schöpfen mit einem Sieb!
Die Ilususion von Reichweite zwingt dich mehr Werbung zu schalten.
Dieser Kreislauf beinhaltet zwei unangenehme Dinge:
1. Du musst mit mehr Werbung gegensteuern,um deine wirklichen Fans zu erreichen.
2. Die Wirksamkeit deiner Werbung verringert sich immer weiter.
Yeaaa und so geht der Kreislauf weiter.
Gut für Facebook, schlecht für dich!
Woher kommen die Fake-Accounts, wenn man nur die offizielle Facebook-Werbung nutzt?
In diesem Artikel wird die Vermutung geäußert, dass „Click-Farmen“ auch die offiziellen Anzeigen anklicken, um nicht so einfach von Facebook entdeckt zu werden.
Das wird auch mit „unter dem Spam Radar durchschlüpfen“ beschreiben. („Slipping under the spam radar“)
Gibt es nur Negativstimmen zur Facebook-Werbung?
Nein, natürlich nicht!
Es gibt viele Blogger dies das anders sehen. Als Beispiel ist hier der Artikel von Sandra Holze „9 Facebook-Taktiken“ im Blog von Walter Epp zu erwähnen (Tipp Nr. ist Bewirb deinen Blogartikel). Auch der Blog von fans for brands scheint Pro-Facebookwerbung zu sein.
Leider wird in den meisten Artikeln zu dem Thema nicht ausführlich auf das Fake-Account Problem eingegangen.
Ergebnis des Facebook-Versuchs
Verzichte auf „Likes“ und suche nach Nutzerinteraktion.
Durch Werbung wird nur dein Digitales Ego etwas aufpoliert.
Aber dann ist auch schon Schluss.
Mehr gibt es nicht!
Klar, deine Seite sieht mit 151 Likes besser aus als mit 15.
Aber bringt dir das wirklich etwas?
Nein!
Was man will ist Menschen erreichen und Interaktion.
Diese bleibt wie gesagt aus und wird durch Fake-Accounts sogar erschwert.
Es hat sich zu 2012 nur eine Sache geändert:
Die Likes sind teurer geworden!
Deswegen spart euch die Facebook-Werbung.
Alternativen zur Facebookwerbung:
Wenn man werben will, sollte man das durch Aktionen machen.
Dadurch bewegt man echte Menschen den Facebook Account zu Liken oder zu Teilen.
Wie macht man das?
Hier ein paar Anregungen
Spezialplattformen und Fachforen nutzen
Eine Alternative zur Werbung sind gezielte Online-Aktivitäten in Fachforen und speziellen Plattformen.
Da findet man seine Zielgruppe und kann viel erreichen.
Auf das Thema bin ich ausführlich in der 3. Podcastfolge von „Fotominuten“ eingegangen.
Deswegen verweise ich auf den Podcast.
Also hört ihn euch an, wenn ihr mehr über clevere Alternativen zur Online-Werbung wissen wollt.
Verlosungen und Preisausschreiben
Eine weitere Methode ist z.B. der Klassiker: Verlosungen oder Preisausschreiben.
Wenn man einen kleiner Wert verlost (z.B. Preise von 10-30 €) und an die Teilnahme zur Verlosung eine Bedingung knüpft haben alle mehr davon als von Werbung.
Welche Bedingung soll man fordern?
Natürlich „Teile und Like“!
Das ganze ist etwas arbeitsintensiver. Dafür minimiert man die Fake-Account Gefahr.
Wer die Verlosung organisiert zahlt das Geld nicht an Facebook, sondern steckt es in die Preise und in seine Nutzer.
Diejenigen die an der Verlosung teilnehmen, haben Interesse an den Preisen (also indirekt auch an dem Thema des Blogs, da die Preise zur Webseite passen sollten).
Win–Win.
Wenn man ein cleverer Blogger ist, kann man sich auch Preise sponsoren lassen.
Aber das ist ein anderes Thema.
Wer ein gutes Beispiel für erstklassige Verlosungen haben möchte, dem empfehle ich den Adventskalender von Pixelsophie.
Jedes Jahr organisiert Sophie einen Adventskalender mit spannenden Preisen.
Der Vorteil: Es ist echte Interaktion gefragt und nicht nur ein Klick der auch von einem Bot kommen kann!
Fazit zur Facebook-Werbung
Durch den aktuellen Stand der Facebook-Werbung erleidet man indirekt einen Verlust bei der Reichweite.
Ich will nicht ausschließen, dass man durch Facebook-Werbung auch mal einen echten Menschen erreichen kann.
Das Verhältnis ist nach meiner Erfahrung jedoch nicht optimal.
Verzichtet auf Facebook-Werbung und sucht euch andere Wege der Werbung.
Wer mehr Alternativ-Beispiele haben möchte, den verweise ich nochmals auf die 3. Folge meines Podcast „Fotominuten“.
Da habe ich das Thema etwas ausführlicher besprochen.
Die Podcastfolge bezieht sich auch auf den Aspekt, des kleinen Budgets.
(also z.B. welche Online-Werbemethoden man als Künstler nutzen kann und nicht den Werbeetat einer großen Firma hat)
Feedback zu dem Thema Online-Werbung ist wie immer gerne gesehen.
Auch wer andere (positive) Erfahrungen mit Facebook-Werbung gemacht hat, ist herzlich eingeladen ein Kommentar zu schreiben.
Auch Lesenswert!
JAN
2016