Fleischspieße und nackte Fußballer –
Paul Ripkes Fotos 2013
Ich sitze mit mehreren Menschen auf dem Boden. Vor mir flimmert ein Projektor, hinten mir stehen dicht gedrängt Menschen. Der kleine Galerie-Raum über dem Oakley Store ist voll. Paul Ripke hat zur Vorstellung seines Buchs 2013 geladen. Die Präsentation der 2013 Tour beginnt und Ripke erzählt:
Über seine Fotos, warum er sie gemacht hat, darüber das er fast pleite war und was ihn gerettet hat. Gute Freunde und der Vorgänger des 2013ner Buches.
Sprich auch seine Fans, die es gekauft haben waren seine Rettung. Die dürfen auch jeder ein Printmotiv mitnehmen. Es wird begeistert zugegriffen.
Life of Paul – Weltreise & Starfotografie
Die Bilder stellen eine Mischung aus Weltreise, Starfotografie und Street Photography dar. Ripke sagt selbst, dass einige auch Schnapschüsse sind, die aus der Hüfte geschossen wurden. Um das perfekte Bild geht es bei dem Vortrag nicht
. Es geht um die Dokumentation eines Jahres von Paul.
Viele Bilder versteht man auf den ersten Blick, andere leben von der Geschichte die hinter ihnen steckt.
Das Bild von dem DJ, der versucht sich selbst in den Mund zu urinieren, steht für beides.
Eine Nachfrage aus dem Publikum: „Hat er es geschafft?“ Ripkes Antwort: „Ja, hat er!“ Eine Erfolgsgeschichte aus der Musikindustrie.
Nein, nicht wegen dem Hund, aber die Straßenfotografien haben was von Elliott Erwitt
Paul Ripkes Straßenfotografien erinnert mich an den Bild Humor von Elliot Erwitt. Das schreibe ich nicht nur, weil Eliot auch Mensch und Hund Motive fotografiert hat. Sondern, weil viele der Fotos von Ripke auf mich wirken, als hätten sie einen kleinen Schuss Humor und Selbstironie abbekommen. Wohl dosiert, gerade genug um bei mir ein Schmunzeln zu erzeugen. Bei der Bildwirkung treffen sich bei mir Pauls und Elliots Fotos.
Alles im Buch 2013: für 40 € zukaufen.
2013 ist Ripke viel gereist: Gahna, die Schweiz, USA oder Brasilien um nur einige Länder zu erwähnen. Wortspiele und Fotos wechseln sich in schneller Folge mit den verschiedenen Ländern die bereist wurden ab.
Manchmal erfolgt ein Zwischenruf:
„Nein, Tel Aviv ist eine super Stadt“ (bei den Israel Fotos),
„Oh Materia“ (kleiner Junge, der Marten Laciny auf den vielen anderen Bildern scheinbar nicht erkannt hat),
„Können wir das Aktbild nochmal sehen?“ (junge Frau, die ein kurz eingeblendetes Aktbild aus der Umkleidekabin der National 11 nochmal sehen wollte)
Dann sind alle ausser Paul wieder still.
„Sex Sells – Deswegen sind hier Brüste.
„Oh, hier sind Kinder anwesend, dann machen wir mal schnell weiter.“ sagt Paul schmunzelnt und klikt das Aktfoto einer jungen Frau die sich auf einer Matratze räkelt weg.
Ein geschickter Verweis auf das Buch. Da kann das Bild ja länger betrachtet werden und weiter geht es im Vortag.
Fazit:
Geht zur Lesung!
Das Buch ist die Weiterentwicklung und kaufbare Form der Life of Paul Videos . Ripkes Vortrag kann ich nur empfehlen. Wegen der Fotos und den unterhaltsamen Geschichten, die dahinter stecken. Wer die Möglichkeit hat sollte auf seine Buchtour vorbeischauen.
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SEP
2014