Cloudspeicher für Fotografen:
Was bringt die Online-Fotosicherung?
Ein Foto-Backup im Internet: Pflicht oder Blödsinn?
Cloud, Cloudspeicher, Cloud-Dienste
– Immer öfter stoße ich in letzter Zeit auf das C-Wort.
Was ist so toll daran, seine Daten im Internet zu sichern?
Und sollte man das auch mit große Datenmengen (also z.B. Bildarchiven) machen?
Bei Fotografen können monatlich locker über 100–300 GB an Bilddaten zusammenkommen.
„Vielknippser“ hantieren sogar oft mit noch größeren Datenmengen.
Macht bei einer so großen Datenflut die Online-Sicherung überhaupt Sinn?
Und wie funktioniert Cloud-Speicher überhaupt?
Um die Fragen zu beantworten betrachte ich die Vor- und Nachteile der Online-Datensicherung.
Zusätzlich bekommt ihr noch einen Überblick über die verschiedenen Cloudspeicher-Anbieter.
Und das Thema Datensicherheit in der Cloud, darf natürlich auch nicht fehlen.
Also auf zum Ausflug ins „Wolkenland“.
Meine Daten in der Cloud: Wie kann ich mir diese Wolken vorstellen?
Wenn man von „der Cloud“ spricht, dann scheinen viele Menschen an himmlische Wolkenlandschaften zu denken, in denen ihre Daten herumschweben.
Die Realität sieht anders aus. HBO zeigt in der Fernsehserie „Silicon Valley*“ , was „die Cloud“ wirklich ist.
Die Serie handelt von einer Handvoll IT-Nerds (Startup-Gründer), die alle existierenden Informatiker-Klischees bedienen. Wer die Serie „The Big-Bang-Theorie“ mag, der wird „Silicon Valley“ auch gut finden.
In Staffel 3 Folge 2 wird eine „Server-Farm“ gezeigt und damit das „Cloud-Mysterium“ entzaubert.
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Hinter dem schönen Wort „Cloud“ stecken also nur Rechenzentren, in denen sich Festplatten und Flashdrives drehen.
Was macht ein Cloud-Dienst?
Der Cloud-Dienst kauft Speicher in diesen Rechenzentren. Eure Partyfotos liegen also nicht auf eurer eigenen Festplatte in Wanne-Eickel, sondern befinden sich in Daten-Centern, die z.B. in Chicago stehen können.
Die Vorteile der Cloud-Dienste
1. Eure Daten sind überall abrufbar.
Yeah, es lebe das Internet.
2. Eure Daten werden gesichert.
Ein Unternehmen trifft meistens mehr Vorkehrungen gegen Datenverlust als der 0815-Nutzer, der auch mal sein Smartphone verliert oder seinen Laptop in Coca-Cola badet.
3. Ihr könnt die Daten teilen.
Jetzt komme ich zum besten Punkt des Cloudspeichers.
Der Grund, warum ihn mittlerweile jeder Fotograf nutzt: Ihr könnt anderen Menschen ganz einfach eure Fotos zukommen lassen. Schickt eurem Kunden einen Link und Login und schon kann er sich die Bilder herunterladen.
Hat ein Cloud-Backup auch Nachteile?
Und was ist beim Cloudspeicher zu beachten?
1. Ihr seid auf das Internet angewiesen.
Ohne Internet habt ihr keinen Zugriff auf eure Daten.
2. Die Zeitfrage: Datenübertragung kann lange dauern.
Habt ihr langsames Internet?
Ja, dann kann es dauern!
Auch bei schnellem Internet und guter Upstream-Geschwindigkeit,brauchen große Datenmengen Zeit, wenn man sie online stellt. Eure Festplatte ist im Datenaustausch schneller, als die wackelige Internet-Verbindung, die man im IC von Kassel nach Frankfurt mit dem Smartphone hat.
Wer als Fotograf viele große Bilder macht (z.B. in RAW fotografiert), für den kann eine zeitnahe, absolute Datensicherung per Cloud schwierig werden.
Mal eben die 32 GB von einem Shooting hochladen?
Sowas kostet Zeit.
Zur Schnellsicherung ist ein Cloud-Dienst noch nicht geeignet.
Vor allem, wenn man pro Tag mehrere Shootings hat.
Man sollte seine Fotos vor Ort sichern (am besten auf mehreren Daten-Quellen) und für die regelmäßigen Backups den Cloud-Speicher nutzen.
Was folgt daraus?
Man braucht neben dem Online-Speicher eine weitere Sicherungsmöglichkeit. Zumindest, wenn man dem Datenverlust ganz sicher vorbeugen möchte.
3. Die Kosten variieren stark
Um ein tägliches Backup zu machen, braucht man viel Speicher.
Große Speicherpakete sind zwar günstiger geworden, aber es ist oft noch preiswerter eine neue Festplatte zu kaufen.
Wenn man es genau betrachtet, dann gibt es starke Preis/Leistungs-Unterschiede beim Cloud-Speicher.
Angebote von 5.000 GB Speicherplatz findet man für ca. 4,99€-50€ im Monat.
Wenn das keine Preisspanne ist!
Vergleicht man das mit dem Kauf von zwei 3.000 GB Festplatten, die es schon unter 100 €* gibt, dann hat man die Speicherkosten in 4 Monaten bis 3 Jahren raus!
Da sollte man sich fragen, ob sich die teuren Online-Speicher-Angebote lohnen. Oder besser gesagt man sollte etwas vergleichen, bevor man einen Cloudspeicher-Dienst wählt.
Selbst, wenn man sich einen eigenen NAS* zulegt (das Pendant zur eigenen Serverfarm im Wohnzimmer), ist das auch nicht so teuer.
Zumindest, wenn man es als Vorteil betrachtet, dass die Daten nicht das eigene Zimmer verlassen.
Warum sollte man also auf Online-Backups setzen?
Ganz einfach: Man hat mehr Sicherheit gegen Datenverlust!
Ihr habt zwei verschiedene Orte, an denen eure Daten liegen!
Eine neue Festplatte zu kaufen ist vielleicht günstiger. Aber wenn der Ort, an dem ihr eure Festplatten lagert, abbrennt, eure Festplatten geklaut werden oder wenn sie einfach nur kaputt geht, dann sind eure Bilder futsch!
Stichwort Datensicherheit
Sind eure Daten in der Cloud wirklich sicher?
Die Nacktbild-Skandale von gehakten Promi-Cloud-Accounts sprechen wohl dagegen.
Die Philosophin … äh … ich meine die Komikerin Carolin Kebekus hat es auf den Punkt gebracht:
„Wer Nacktbilder in einer Cloud hat, ist dämlich.“
Ganz so hart würde ich das nicht formulieren.
Auch Aktfotografen sollten nicht auf Cloudspeicher verzichten.
Außer ihr seid ein Star
Spaß!
Wenn man Fotos macht, dann kann man damit rechnen, dass sie verbreitet werden könnten.
Dabei ist es egal wo ihr sie speichert.
Euer eigener PC ist auch kein Banktresor.
Was ich damit ausdrücken will ist folgendes: Solange du kein internationaler-Superstar bist und dich an die typischen Sicherheitsvorkehrungen hältst, ist alles OK. Dann wird niemand deinen Account hacken.
Zumindest, solange du dich an die Vorgaben des IT-Grundschutz-Katalogs hältst (z.B. ein wirklich sicheres Passwörter verwendest und dieses Passwort auch regelmäßig änderst)
Mal Hand aufs Herz.
Wer macht das schon?
Lautet euer Passwort etwa „VkWdlö!d“2kLL8QfgnKl?73“ ?
Mit Sicherheit nicht!
Sicherheitslücken liegen öfter beim Menschen, als bei den Anbietern von Online-Diensten.
Die Angst vor der Cloud ist unbegründet.
Die Wahrscheinlichkeit, dass deine Daten gehackt werden ist nicht so groß, wie die Angst, die man davor hat.
Außer dein Password ist 12345.
Dann solltest du es schnell ändern.
Auch bei Cloudspeicher gilt:
Die Grundlagen der Datensicherung sind zu beachten!
Trotzdem sollte eines klar sein:
Die Basics der Datensicherung gelten auch für die Cloud. Also setzt nicht alles auf eine Karte. Sichert eure Daten besser an mehreren Stellen. Ansonsten kann man sich später wirklich ärgern.
Fassen wir zusammen:
Nur auf einen Clouddienst zu setzen, bringt nicht automatisch Datensicherheit. Man muss auch verantwortungsvoll mit den Daten umgehen. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch dieser Artikel von prophoto aus dem Jahr 2012.
Welche Clouddienste gibt es?
Es gibt eine Menge Angebote:
Die Jungs und Mädels von www.netzsieger.de haben alle wichtigen Player aufgelistet.
Wer es bequem haben will, der findet dort auch Informationen zu den einzelnen Anbietern.
Also viel Spaß beim Stöbern!
Fazit: Cloud-Backups werden Standard werden
Cloud-Backups werden zunehmen. Speicherplatz wurde in den letzten Jahren immer günstiger und die Internetgeschwindigkeit steigt weiter. Das spricht für die Cloud. Aktuell ist es vielleicht noch etwas zeitaufwendig große Datenmengen online hochzuladen. Deswegen nutzen die meisten Fotografen diese Angebote oft nur für kleine Datenvolumen, also nur zur „Bildübergabe“. Der Schritt zu einer Nutzung für Backups in der Cloud ist da nicht groß.
Also macht euch mal Gedanken darüber, ob ihr dem Cloudbackup nicht eine Chance gebt.
Ich bin davon überzeugt, dass in einigen Jahren separate Online-Datensicherung zum Standard gehört.
Und ja, dass gilt auch für großen Datenmengen.
*Bei den markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links von Amazon. Wer über diese Links einen Kauf tätigt, der unterstützt mich und meinen Blog!
Mehrkosten entstehen dabei nicht. Vorab danke dafür!
Danke auch an www.netzsieger.de von denen wurde dieser Beitrag gesponsert.
Auch wenn ich inhaltlich bei dem Artikel freie Hand hatte, muss ich deswegen und aufgrund des Trennungsgebotes zwischen „Werbung und Inhalt“, welches auch für Telemedien gilt (§ 6 TMG), den Artikel hiermit als „Werbung“ kennzeichnen.
Auch Lesenswert!
NOV
2016