Tell me: Ein Buch für jeden, der Geschichten erzählen will [Review]
Warum ich mit diesem Buch 3.237 km durch Frankreich gereist bin.
Menschen lieben Geschichten.
Sie bleiben in Erinnerung, sind unterhalten und wenn sie wirklich gut sind, dann werden sie sogar weitererzählt. Genau wegen diesen Elemente findet man den Begriff „Storytelling“ in der letzter Zeit häufig im Zusammenhang mit Online-Marketing und Social Media.
Aber was machte eine gute „Story“ aus?
Wann teilt man sie?
Und wie erzählt man sie packend?
Darum geht es in dem Buch „Tell me: Wie sie durch Storytelling überzeugen“* von Thomas Pyczak.
Tell Me – Das Handwerkszeug für gute Geschichten
Was mir sehr gut gefallen hat ist, das die Anwendungsfelder der Geschichten sehr breit aufgestellt sind. Es geht also nicht nur um „Bussinesthemen“!
Man kann das Buch auch als hilfreiche Lektüre verwenden, wenn man an einem Roman arbeitet, oder einem Vortrag halten muss. Der Schwerpunkt des Buches liegt im Bereich PR und Bussinesthemen. Insgesamt habe ich habe das Buch als sehr inspirierend empfunden.
Im Kern des Buches geht es um folgendes: Die Grundlagen von populären Geschichten werden analysiert. Dann wird vermittelt, was diese Storys so erfolgreich macht. Dabei ist das Wort Geschichten hier weit zu verstehen, von Filmen bis hin zu Firmengeschichte ist einiges dabei. Es werden auch Experimente, Bussinesthemen und Tipps und Tricks von guten Erzählern angesprochen.
Von der Heldenreise, (S.121) dem „Lean Storytelling (S. 150) oder wie man man diese Methoden auf ein Start-up wie AirBnB (S.200) anwendet kann, finden sich viele gute Inhalte.
Gerade zu der Frage „Wie weit muss eine Geschichte authentisch sein?“, kann man einiges lernen:
Ein Beispiel gefällig?
Gerne!
Die Büroklammer von Alexander dem Großen?
Gab es nicht!
Da bin ich mir ziemlich sicher, das es um 350 vor Christus bestimmt kein Büroequipment gegeben hat.
Genauso wie es keine iPhoneladekabel* und Bluetoothkopfhörer* von Alexander dem Großen oder seinem Lehrer Aristoteles gegeben hat.
Aber was wäre wenn?
Wenn es solche Gegebenstände gegeben hätte, dann wäre sie heutzutage viel wertvoller deren normale Pendants?
Egal wie hoch ihr wirklicher „Nutzwert“ ist, mal unter uns: Wer braucht schon antike Bluetoothkopfhörer?
Die Teile wären super wertvoll. Die Zahnbürste von Madonna ist halt mehr Wert als eine neue aus dem Supermarkt.
Warum ist das wohl so?
Auf Seite 260 von Tell me wird ein Experiment beschrieben, das eine Erklärung für dieses Phänomen bietet. In „Signifiant Objects“ haben Rob Walker und Joshua Glenn Objekte mit Geschichten verbunden. Die Grundthese: Eine Geschichte macht ein Objekt wertvoller. Egal ob sie wahr ist oder nicht. Die beiden haben 100 Gegenstände für wenige Dollars in Trödelladen gekauft. Für jeden Gegenstand haben sie einen Autor gesucht, der zu seinem Objekt eine Geschichte verfasst hat. Dann wurden die Objekte mit der Geschichte auf E-Bay versteigert.
Der Effekt: Der Wert wurde im Durchschnitt um das 27-Fache gesteigert!
Es muss also nicht immer perfekt „Authentisch“ sein um den Wert zu erhöhen.
Unterhaltsam reicht oft schon aus. Das Ergebnis kann man der Seite www.significantobjects.com nachlesen.
Was hinter den Erfolgsgesichten steckt.
Star Wars gilt also die moderne „Vorzeigegeschichte“.
Für das Drehbuch wurde im Vorfeld ein Mythenforscher befragt. Nachdem der Film Star Wars dann alle Rekorde gebrochen hat, wurde „sein Schema“, als begehrte Blaupause für Romane und Filme gehandelt. Ich spreche von der „Heldenreise“:
Ob es sich um Hobbits oder klassische Helden wie Odysseus handelt, Heldenreisen findet man in sehr vielen guten Geschichten. Wie die 12 Punkte der Heldenreise lauten, kann man wirklich gut dargestellt in Tell me nachlesen.
Meine Tell me Geschichte:
Warum 3.237 km durch Frankreich nicht ausreichten um TELL ME zu lesen
Das Buch war mein treuer Begleiter für einen Sommerurlaub. Ob am Strand, oder in den Bergen es war immer dabei.
Warum?
Weil ich mich von dem Buch nicht losreißen konnte. Gleichzeitig hatte ich das Problem, das ich im Aktivurlaub einfach nicht zum Lesen gekommen bin. Der Road-Trip durch Frankreich fiel genau in eine Hitzewelle. Um den 39 Grad und mehr zu entgehen, betrieben wir eine Woche lang eine sehr aktive Flucht vor der Hitze. Von den Stränden der Normandie, über die Bretagne bis runter zum Cirque du Gavanier. Wir waren viel unterwegs und haben viel gesehen. Ja, auch sehr viel Autobahn. Insgesamt ein sehr schöner Urlaub: Nur leider bin ich nicht dazu gekommen das Buch TELL ME zu beenden.
Zum Jahresende habe ich mir meinen 275 Seiten dicken Reisebegleiter noch mal vorgenommen und wieder mit Begeisterung gelesen. Pünktlich zur Weihnachtszeit.
Mein Fazit zu Tell Me: „Must have!“
Unterhaltsam und lehrreich
Ihr habt mit dem Erfinden von Geschichten zu tun?
Ihr seid an der Verwendung von Storys im Bussinesumfeld interessiert?
Dann schaut euch TELL ME an!
Das Buch bietet einen perfekten Einstieg in das Thema und auch echte PR-Experten können aus dem Buch noch etwas lernen.
Es ist nachgewiesen, das Geschichten besser im Gedächtnis bleiben als reine Fakten. Deswegen sollte man sich mit dem Thema auseinandersetzen, wenn man Informationen vermitteln möchte. Ich sehe es als „das kleine Schwarze“, das jeder Geschichtenerzähler im Bücherschrank haben sollte. Ob Werbetexter, Marketingexperte oder PR-Profi, im Buch findet jeder etwas für sich und seine Geschichten. Nur ein kleiner Denkanstoß: Es wird einen Grund haben, warum das Buch aktuell souverain auf Platz 1 der „Online-PR-Bestseller“* bei Amazon steht!
Also sorgt dafür, das dieses Buch dieses Jahr unter eurem Weihnachtsbaum als Geschenk liegt.
Mein Dank geht an den Rheinwerk Verlag, von dem ich das Buch erhalten habe, um es zu rezensieren. Der Blogbeitrag stellt meine eigene Meinung über das Buch dar. Meine Buchempfehlungen erfolgen ehrlich und unabhängig.
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Danke dafür!
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DEZ
2017