Singenden Journalisten und die Fächerfrau: „Wow“ und „Ähhh“ Momente der Photokina
Die 4 Tage Photokina hatten wirklich einiges an „Wow“ Faktor. Neue Kameratechnik, viel Showprogramm und lehrreiche Vorträge konnte man täglich erleben. On Top kamen noch einige exzellente Kunstfotografie-Projekte dazu, die ich mir mit Begeisterung angesehen habe.
Zwei meiner Kunst Highlights: die Führung durch das Fotobuchmuseum Köln und der Vortag über die „Tage der Fotografie„. Das ist ein Fotofestivall, das alle 2 Jahre in Darmstadt die ganze Stadt belebt. Auf beiden Veranstaltungen wurde wirklich geniale Konzeptkunst vorgestellt.
Tipp: Schaut euch beides mal an, wenn ihr Interesse an Fotokunst habt.
Täglich Bloggen nichts für mich
Bei der Blogger Tour hatte ich im Stillen den Vorsatz gefasst, so vie wie möglich zu schreiben. Das tägliche Bloggen hatte ich aber schnell aufgegeben, da ich erkannt habe, das es kontraproduktiv ist.
Die Photokina-Rechnung:
wenig Schlaf + viel Unterwegs sein + nebenbei Bloggen ergibt bei mir = Blogartikel die echt schwer zu lesen sind und X Mal nachkorrigiert werden müssen.
Wer will das schon?
Deswegen wird es im Nachgang noch einige Artikel über die Photokina geben, die ich aber in Ruhe schreiben werde.
Exkurs Beitragsfrequenz
Wer sich mit der Frage der Beitragsfrequenz selber herumschlägt, den verweise ich auf den Artikel „Wie oft sollte ich neue Beiträge bloggen“ vom Blog neontrauma. Bei Neontaume kann man auch einige Photoknia Berichte finden. Off-Topic Ende nun zurück zur Kina
Die Photokina 2014 im Rückblick:
Die Ausstellungen
Zu den Fotoausstellungen und Künstlern, die mich auf der Photokina begeistert haben, habe ich ja schon mal was gesagt.
Herausheben möchte ich nochmal die Arbeiten von Meike WiIllner. Sie hat auch einen Twitteracount, den ich nur empfehlen kann!
Also @MeikeWillner abbonieren, damit ihr über ihre aktuellen Ausstellungen informiert werdet!
Vorträge, Shows und Veranstaltungen
In der Kategorie gab es für mich folgende Highlights:
– Street Photography a la Zack Arias
Der Vortag von dem Fotografen Zack Arias. Genau der Zack, der das Buch Photography Q&A: geschrieben hat. Er erzählte einige Anekdoten und auch Details über seine Arbeitsweise.
– Calvin, Hollywood (Bildbearbeitung und „das Unternehmen Calvin Hollywood“)
Auf der Video2Brain-Bühne wurden einige spannende Vorträge gehalten, zu meinen Favoriten gehören die Shows von Calvin Hollywood . Calvin kann einfach sehr unterhaltsam präsentieren. Ob es dabei um 5 Photoshoptipps oder das „Unternehmen Calvin Hollywood“ geht, er versteht es einfach Inhalte einprägsam darzustellen.
– The Haight: Musiklegenden fotografiert von Jim Marschall
Die Buchvorstellung des Bildbandes The Haight mit Werken des Fotografen Jim Marschall zeigt Fotografien der Rock & Blues Fotografenlegende. Marshall ist zwar schon Tod, aber seine Nachlassverwalterin bringt weitere Bücher heraus. Marschall hat all die großen Musiker der 60er Jahre Fotografiert. Nur um einige Nemen zu nennen: Jimmy Hendrix, Bob Dylan, John Coltrane, Miles Davis und Johny Cash, sie alle gehörten zu seinen Motiven. Das Buch enthält unveröffentlichte Fotografien und viele Bilder aus den 60er Jahren. Marschall hat Musikgeschichte festgehalten das wurde in der Präsentation sehr unterhaltsam dargestellt.
– Die Tage der Fotografie in Darmstadt.
Alle 2 Jahre wird Darmstadt zu einem großen Ausstellungsort. Das sind die Tage der Fotografie. Wer als Künstler mitspielen will, muss sich zu einem bestimmten Thema mit Arbeitsproben bewerben. Die Themen werden im Vorjahr des Festes am Jahresende bekanntgegeben.
Was ist besonders an den „Tagen der Fotografie“
Besonders ist, das die Fotoauswahl stark an Konzeptkunst ausgerichtet ist. Es gab sehr gute Ideen zu sehen. Die Auswahl der Kunst erfolgt nich nur nach „Bildqualität“ und dem „Künstlerlebenslauf“, sondern nach dem Konzept. Deswegen waren bei dem Vortrag sehr inovativen Arbeiten zu sehen. Der besonderen Charm der Fotoveranstalltung wurde von Albrecht Haag gut darstellt. Der Gedanke von „weniger Technik“ hin zu „mehr Inhalt“ hat mich vom Ergebniss überzeugt.
Kurz gesagt: Echte Wolken anstelle von Photoshop! (siehe Foto)
– Das Fotobuchmuseum Köln
Museen stellen meistens „nur Fotos“ aus. Fotobücher kommen in der Regel nicht vor. Eine Verlagerung dieses Schwerpunktes hin zum Buch schaft das Fotobuchmuseum in Köln. In einer Lagerhalle werden Projekte rund um das Fotobuch gezeigt.
Zuerst fällt an dem Museum die gelungenen Darstellungsart auf: Exponate sind in offenen Schiffs-Containern dargestellt (jedes Buch im eigenen Container), andere wurden gescannt und können auf einem „Tablett“ betrachtet werde und überall gibt es Bücher. Dann war noch die Führung durch das Museum: Der Gründer, Marcus Schaden präsentierte begeistert die Austellung. Das war sehr gut gemacht, sehr unterhaltsam und sehr informativ!
Dafür gibt es von meiner Seite ein dreifach „sehr gut, mit Däumchen hoch!
Die vielen Informationen zur Fotogafie und Fotobüchern waren wirklich ein Erlebnis!!!
Im Keller gibt es noch eine Chargesheimer Ausstellung. Ja, die Fotos der Kölner Fotografielegende Chargesheimer können betrachtet werden. Alleine deswegen lohnt sich der Museumsbesuch.
Das Museum ist nicht auf dem Photokina-Gelände zu finden. Es ist wirklich einen Besuch wert! Während der Photokina war es bis 24 Uhr offen. Der perfekte „Nach- -Photokina-Treff“, denn eine Bar gibt es in dem Museum auch!
Die Bar ist aus einem Fotobuch rekonstruiert worden! Aber darüber werde ich aber noch einen Artikel ausführlich berichten.
Technik auf der Photokina
Sonny und Samsung
Jeder kennt die zwei großen Marken die viele Fotografen nutzen. Auf der Photokina wurde mir der Tipp gegeben:
„Mensch, schau doch mal über den Tellerrand. Wenn du dir die Kameramodelle anschaust, dann wirst du deine Meinung bestimmt ändern.“
Mit „die Kameramodelle“ war die Rede von der Sony Alpha 7S und die Samsung NIK1. Beides sind Kameras, die für bestimmte Fotografentypen super spannend sind.
- Sehr lichtstarker Sensor (geringes Bildrauschen)
- Option des lautlosen Auslösens (z.B. für Streetphotography geeignet)
- Sehr schnellen Autofokus
- Für Sport & Actionfotografen interessant
- noch nicht auf dem Markt, aber sehr vielversprechend
– Der Skyshoot
– Die Blogger-Lounge
Top 3 Ähh Momente der Photokina
1) Wedelnde Modele
Sex sells, das ist bekannt. Jeder zweite Blitzhersteller hatte ein Model zum Shooten da, das nur dazu da war Menschen (meist männlich) anzulocken. Ich habe einige Performances als sehr merkwürdig empfunden. Vielleicht äußere ich mich nochmal dazu in einem extra Beitrag.
Ein Höhepunkt in der Kategorie „was soll das denn?“ war, die Fächer Frau in der Sonny Halle. Das Modell war immer in prunkvolle Kleidern gehüllt und hat immer ausdruckslos mit einem Fächern gewedelt. Bei einer Vanessa Beecroft Performance wäre ich das gewöhnt.Wenn ich mir Kameramodelle an einem Stand anschauen möchte finde ich das irritierend. Den Mänlichen Gästen ging es wohl nicht so. Denn natürlich war die Dame immer umringt von einer Schaar Fotografen.
2) Equipment und Babbeln auf Englisch:
Eigendlich spreche ich gut Englisch. Vielleicht ist es etwas eingerostet, aber in der Regel habe ich keine Sprachschwierigkeiten. Bei dem Versuch mehr über Objektiv-Aufsatzring an einem Stand zu erfahren, hatte ich leichte Verständigungsschwierigkeiten. Der nette asiatische Aussteller war super freundlich, aber es gelang mir nicht ihn zu Überzeugen den Tele Konverter Linse (2x) auszupacken. Darüber konnte ich auch nichts erfahren. Stadtdessen wurden mir ausführlich Naheringe (Zwischenringe) präsentiert. (siehe Foto)
3) Die Go Pro Hundehalterung:
Die Jungs von GoPro wissen was deutsche Messebesucher wollen. Nach der Veranstaltung luden sie alle zu einem Bier ein. „Let´s drink some Beer with us“. Aber warum gibt es dann Kölsch???
Naja, immerhin das gute Gaffel. Einem Amerikaner kann den Untschied zwischen Bier und Kölsch sicherlich nicht verstehen. Dem das zu erklären wäre so, wie wenn man einem Deutschen den Unterschied zwischen griechischem Wein und Retsina erklären muss.
Der Sänger im PR Bereich
Das GoPro Hundegeschirr ist eine Vorrichtung, um seinen vierbeinigen Freund mit einer GoPro Kamera zu versehen. Ein älterer amerikanischer Journalist, sagte dazu ironisch:
„das ist die Top Innovation und der absolute Höhepunkt von 175 Jahren Fotografie„.
(Nein von dem Geschirr habe ich kein Foto gemacht 😉
Dem Journalisten habe ich Mr. Tech getauft. Immer wenn ich Ihm begegnet bin hat er es geschafft irgendein Technikproblem zu haben. (Wlan Probleme, Steckdosen die nicht funktionierten ect.). Von Fotografie wanderte das Gespräch zu Deutscher Geschichte, dann zur Kultur und dann zur 3-Groschen-Oper von Berthold Brecht. Mr Tech konnte etwas deutsch und hat es sich nicht nehmen lassen mir seine lieblingsstellen vorzusingen. Zur Gesangsstimme sage ich mal nichts, aber das er komplexe Passagen aus dem Brechtwerk rezitieren konnte, hat mich schon beeindruckt. Für ausenstehende eine skurielle Szene im Pressebereich der Photokina. Er sagte ich müsse mir unbedingt den Film von 1931 von W.Papst ansehen! Das lustiger Gespräch endete mit einer Aufzählung von Hundereassen. Da schließt sich der Kreis zum GoPro-Hundehalter.
Fazit: Bye Bye Photokina bis 2016
Den Spruch: „175 Jahre Fotografie und im letzten wurden mehr Fotos gemacht als in den anderen 174 Jahren zusammen“ habe ich so oft in der Woche gehört!
Leider muss ich zugeben, das es wirklich eine Fotoinflation gibt! Das zeigt sich nicht nur an der Fototreppe auf der im wahrsten sinne des Wortes die Fotos mit Füßen getreten werden. Der Trend geht hin zu mehr Technik und das es einfacher wird ein Foto zu produzieren das vom „Normalo“ als „Gutes Foto“ betrachtet wird. (scharf muss es sein, die person muss darauf lächeln und am besten ein schönes Model sein)
Das war die Photokina 2014 ich freue mich schon auf die 2016. Was waren Eure Photoikna Eindrücke. Schreibt es mir doch in die Kommentare.
PS: und wenn Ihr Twitter nutzt folgt @MeikeWillner !!!
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SEP
2014