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Fotoplattform GuruShots: Cooles Spiel oder Abzocke?

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GuruShots: Das „Spielekind“ unter den Fotoseiten


Macht es Sinn seine Fotos auf GuruShots zu Zeigen?

Was bitte ist GuruShots?
Eine Fotoplatform.
Ach so.
Aber müsste der Markt der Fotodienste nicht langsam gesättigt sein?
Es gibt doch so viel Auswahl: Instagram, Flickr, 500px oder Fine-Art-Amerika.
Dazu kommen noch vielen anderen Foto- und Model-Seiten.
Reicht das nicht?
Ja, das könnte man denken, aber GuruShots hat eine Besonderheit.
Das Stichwort heißt Gamification.
Das bedeutet, dass durch eine spielerische Herangehensweise, der Nutzer zur Interaktion motiviert wird.
Gamification funktioniert mit Belohnungen (Achievements) und kurzen Feedbackloops.
Neben den üblichen Social-Media-Features („Folgen“,“Liken“ und Kommentieren) hat die Guru-Plattform den „Spieltrieb“ der Fotografen als USP entdeckt
Bei dem Portal setzt man auf folgendes Element: „Challenges“, „Rankings“ und den „Level“ des Nutzers.
„Trete gegen andere Fotografen an und werde der beste Pokemontrainer der Welt.“
Ähm, oder so ähnlich…
Das „Levelsystem“, mit dem man Status sammelt, erinnert stark an ein Rollenspiel.
Man kann in 9 Stufen vom „Newbie“ zum „Guru“ aufsteigen.
Um das hinzubekommen, muss man a) Punkte sammeln und b) Aufgaben erfüllen
(u.a. muss man je nach Stufe, mit den eigenen Fotos Aufgaben erfüllen und ein bestimmtes „Level“ erreichen). Es gibt 5 verschiedene Bildlevel: „Popular, Skilled, Premier, Elite und All-Star“.
Desto mehr Likes ihr bekommt, desto mehr steigt das Level eurer Bildserien.
Dabei ist folgendes zu beachten:
Es gibt insgesamt keine Pyramidenstruktur bei den Wettbewerben, sondern eine „Schlauchform“ in den Platzierungen. Das bedeutet folgendes:
Die untersten Ränge kann man schnell überspringen. Das motiviert
Abern nur ganz wenige schaffen es in die „Top-Ränge“ der Wettbewerbe.
Die Masse der Teilnehmer bleibt in der Mitte hängen (bei Premier oder Elite)
Wenn man es genau nimmt könnte man auch von einer „abgeschnittenen Pyramide“ sprechen
(nur auf die 3 Obersten Ränge bezogen)

GuruShots-Diagram

Das sollte die „Schlauchform“ verdeutlichen, die bei den Wettbewerben entsteht: (Grafische Auswertung des Wettbewerbes: „Portrait with Probs“ meine Bildauswahl hat es übrigens in die „Top 20“ geschaft: Rang Elite.]

 

Das klingt alles kompliziert!
Ist es auch!
Macht aber Spaß, wenn man es verstanden hat.

Und was hat das mit Fotografie zu tun?

Die Aufgaben, in denen man antreten kann, haben Themen wie „Zeig dein bestes Bild aus dem Jahr 2016“ oder „ Shutterspeed“ (Belichtungszeit/ bzw. Verschlusszeit).
Also dreht sich alles nur um die Fotografie.


Was macht GuruShots anders?

Ein Voting-System, bei dem die „besten Bilder“ (oft wohl eher dies massentauglichsten)
gewählt werden, kennt man auch von der Plattform 500px.
500px arbeitet mit einer „3-Klassen-Einteilung“ und schnell wechselnden Fotos.
Das ist sehr effektiv.
Dadurch wird der ganze „Foto-Müll“ aussortiert und Spam verhindert.
Das System ist natürlich nicht unfehlbar:
Wie man sich dort hochschummelt kann, habe ich in meinem „500px-Hack- Artikel“ beschrieben.
Aber das ist ein anderes Thema.
Wie funktioniert das bei GuruShoots?
Für einen kurzen Zeitraum kann man (meist streng themenorientiert) die eigenen Fotos mit Bildern von anderen Fotografen messen.
Dabei sollen alle Fotos die gleiche „Zeigezeit“ erhalten.
OK, beim Voting sind alle gleich.
Der Nachteil dieser „Zeigezeitregel“:
Die Sortierung Topfotos vs. Müll erfolgt dann bei der Auswertung der Gewinner.
Ach ja, es gibt Preise für die besten Fotos. also Geld oder gesponsorte Gegenstände.

GuruShots

Dieser Teil eines Screenshots zeigt meine Platzierung der „Portrait with Probs“-Challenge. Von den „Elite-Rängen“ bin ich die Nr. 303

Wie funktioniert das mit dem „Status“ bei GuruShots?
Das Level ist wichtig bei GuruShots
Man steigt nur auf, wenn man zwei Dinge erfüllt

1. Man muss durch „Likes“ mit den eigenen Fotos Punkte sammeln.
Diese GS-Points stehen neben dem Profil. Als Newbie startet man mit 200 „Gummipunkten“ und um das nächsten Level zu erreichen (Rookie), braucht man 1500 GS Points.
Pro „Like“ gibt es immer 1 Punkt.

2. Man muss Aufgaben erfüllen und so „Achievements“ erhalten

Beispielsweise muss man, um „Rookie“zu werden 1 mal einen „Swap“ erfolgreich durchführen.
Was ist ein Swap?
Das ist so ein Spielelement.
Ich erkläre es mal:
Wenn man an einem laufenden Wettbewerb teilnimmt, dann kann man mit der Option „Swap“ ein Bild tauschen.
Swaps sind wichtige Tools, um den eigenen „Score“ zu verbessern, deswegen werde ich das auch etwas näher ausführen.

Pay-to-Win?
Swaping, das Tuning-Tool bei GuruShots

Anders als bei traditionellen Fotowettbewerben, kann man Bilder austauschen. Wenn ein Foto nicht gut genug geklickt wird, dann weg damit.
So funktioniert das Spiel.
Wenn ein Bild nicht „performt“ erfolgt ein „Swap“
Altes Bild raus, neues Bild rein.
Ganz einfach.
Der Haken dabei: Das kostet Geld! (10 Swaps nur 6.99 $)
Klar, man hat „10 free Swaps“. Man gewinnt auch machmal „free Swaps“.
Die sind aber auch schnell verbraucht.
Mein Eindruck war, dass der Fotowettbewerb dadurch etwas zum A/B-Test verkommt.
Hauptsache, es wird geklickt.
Das Ganze kommt mir auch so vor, als wenn man die eigenen Bilder darauf abstellen muss, dass sie der Masse gefallen. Das wiederspricht meinem künstlerischen Ansatz. Wenn man den Gedanken weiterspinnt, dann entwickelt man nur noch Fotos, die geklickt werden.
Alles um der „GuruShots-Comunity“ zu gefallen?
Alles für den Level?
Außerdem mag ich dieses versteckte „Pay-to-Win“ Element nicht.
Auf dem Weg zum Guru (dem Top-Rang) ,muss man mindestens 9 erfolgreiche Swaps durchführen.
Erfolgreich bedeutet folgendes:
Das erste Foto muss mindestens schon 50 Votes haben und das getauschte Foto muss mindestens 100 Votes erreichen.

GuruShot-Challenge

Die Challenge-Seite: Oben findet man die „Rangliste“. Ich bin aktuell noch Newbie. Die Bedingungen für den Aufstieg werden im Kasten „to unlock Rookie“ gezeigt.

Zurück zu den Achievements:
Die Achievements werden von Stufe zu Stufe anspruchsvoller.
Die Bilder müssen besser abschneiden, damit man weiterkommt. Wenn man Experte werden will, braucht man z.B. die Auszeichnung „top 20% Rank“.
Kurz gesagt, das Spiel wird zu einer „never ending story“.
Je besser man werden will, desto eher greift man auf einen Swap zurück.
Ihr wisst ja: 10 Swaps nur 6.99 $
Mit „Pay-to-Win“ scheint sich die Plattform zu finanzieren.
Irgendwie müssen sie ja ihr Geld machen.

Die einzelnen Level der Bildserien bei GuruShots:

Es gibt 5 „Level“:

Popular (wird man mit 50 Votes)
Skilled (wird man bei 250 Votes)
Premier (wird man bei 600 Votes)
Elite  (wird man bei 1550 Votes)
All-Star (wird man bei 2700 Votes)

Gurushots-Votes

Diese Tabelle Zeigt an wie viele „Votes“ man insgesamt für den „Levelanstieg“ bei Gurushots braucht. Auffallend ist, das es dem Status „Expert“ richtig schwierig wird.

Ob man einen Level erreichen kann, hängt aber auch von der Beliebtheit der „Challenge“ ab.
Sprich, wie oft wird dort überhaupt gewählt.
Deswegen ist es denkbar, dass sich die Levelgrenzen sich bei den einzelnen Challenges auch ändern.
Vermutlich werden deswegen, auch bei jedem Wettbewerb, diese Levelgrenzen  immer angegeben.
Dabei ist zu beachten, dass für den Level die „Likes“ von allen Bildern zusammengerechnet werden.
Wenn man gut abschneiden will, sollte man also immer mit 4 Fotos an den Challenges teilnehmen.

BodyShot

Das Foto war bei einer Portrait-Challenge bei GuruShots sehr erfolgreich. Dabei handelt es sich eigendlich nicht um ein Portait, sondern einen „BodyShot“.
Das spielte auf der Plattform keine Rolle.

Positives zu GuruShots

„Spielen macht Spaß“
Wirklich, das Ganze macht am Anfang wirklich Spaß.
Also, nachdem man sich etwas reingefunden hat.
Die Qualität der Fotos, die man bei GuruShots findet, ist nur teilweise hoch.
Trotzdem findet man manches nette Bild in den einzelnen Wettbewerben.
Man kann auch testen, welche Fotos gut angekommen.
Diese Spielerei würde ich als Plus sehen.
Die Option ist zwar nett, aber mal ehrlich:
Warum sollte man das als Künstler machen?
Was bringt es einem, das man auf einer Fotoplatform (die recht klein ist) Status und Punkte sammelt? Außer man will den Wettbewerb gewinnen und an die Siegprämie herankommen.
Doch dabei sollte man nicht vergessen, dass „Gewinnen“ bei der großen Teilnehmerzahl und den Pay-to-Win Elementen schwierig ist oder sogar etwas kostet.

Negatives zu GuruShots

Leider gibt es keine so gute Filterfunktion wie bei 500px.
Den vielen miesen Fotos kann man bei GuruShots kaum ausweichen. Die „Portfolios“ der Fotografen sind oft ein „Gemischtwarenladen“. Dies wird dadurch verurscht, dass man an verschiedenen thematischen Wettbewerben teilnehmen muss, um schneller an Rang zu gewinnen. (Für den „Veteranen“-Rang braucht man 15 Elite Fotowettbewerbe.) Das heißt, dass man mindestens an 15 Wettbewerben teilnehmen muss. Durch diesen Umstand wird z.B. ein Peoplefotograf dazu verführt, an Wettbewerben zur „Landschafts-„ oder „Makrofotografie“ teilzunehmen.
Das geht natürlich zu Lasten der Portfolios.

„Man sieht die ganzen Fotosünden, die man auch mal verbrochen hat. Nur von anderen“

Das man sich durch „Challenges“ klicken muss und nicht alle Portfolios einfach nach Themen durchsuchen kann, stört mich.
Auch, dass man gezwungen ist „Votingläufe“ zu machen, hat mich bald genervt.
Nicht weil ich mir nicht gerne Fotos anschaue, sondern weil die Qualität oft wirklich nicht so toll war.
Ich vermisse da das 3-stufige Filtersystem von 500px.
Mein Eindruck ist, dass beim „Pflicht-Voting“ für die Challenges einem sehr viel „Schrott“ vor die Augen kommt.
Was meine ich jetzt mit Pflicht?
Das ist so:
Wenn man an einer Challenge teilnimmt, wird man indirekt gezwungen die Fotos der anderen zu bewerten. Durch ein „Voting“ erhöht sich die Sichtbarkeit der eigenen Bilder. Reichweitenverkürzung gibt es nicht nur bei Facebook.
Dieses Spiel beherrscht GuruShots auch. Nur wer selber votet, der wird auch richtig gezeigt.
Außer man nutzt ein „Autofill“ (der zweite „Pay-to-win“ Mechanismus)
Es gibt auch die Option das „Votometer“ per „Autofill“ zu füllen, das spart Zeit, aber kosten natürlich wieder Geld.
Das erinnert etwas an das beliebte „Sub-for–Sub-Prinzip“.
Der Teilnehmer wird also zu Klickvieh, das die Werke der „Konkurrenz“ bewerten muss.
Der Effekt der Sichtbarkeit der Fotos nutzt sich natürlich ab.
Deswegen muss man sich wieder einloggen uns voten, damit man selbst Likes erhält.
Yeah, es leben die Gamification-Elemente!
Was ich mir bei GuruShots wünschen würde:
Eine bessere Themensuche.
Sowas wie erweiterte „Hashtags“ und Kategorien wären gut.
Mehr Profil-Optionen:
Die Möglichkeit weitere „Über mich-Informationen“ anzugeben, fehlt mir bei GuruShots.
Die Option einen gut sichtbaren Link zur eigenen Internetpräsenz zu setzen, würde die Portfolio-Seiten aufwerten. Ich finde das ist eine Anforderung, die man von einer Onlineplattform erwarten kann.

Funy-Face

Mein „Funy-Face“ Foto schnitt bei der Challenge nicht so gut ab. Obwohl es das Bildthema genau getroffen hat.

Fazit zu GuruShots

GuruShots nennt sich the world’s greatest photography game!”
Wer gerne zockt, der kann seinen Spaß mit Achievements und Wertungen finden.
Sein Ego kann man damit bestimmt auch pushen.
Man sollte aber nicht vergessen, dass das Spiel so konzipiert ist, dass man in den „mittleren Rängen“ steckenbleibt. Wer ganz nach oben will, der muss auf die Pay-to-Win-Elemente zurückgreifen.
Diese Elemente funktionieren nach dem Motto: „Kauf dir doch ein Auto-Fill oder klicke wie bekloppt“.
Das stört mich.
Deswegen werde ich auf der Plattform wohl nicht so aktiv werden.
Wer auf gute Fotografie Wert legt, für den ist die Plattform auch nicht die erste Wahl.
Die „Wow-Fotos“ gibt es zwar, sie verstecken sich aber in der Masse von Durchschnittsbildern.
Eine Selektion erfolgt erst am Ende der Wettbewerbe.
Der Masse der „Anfängerschnappschüssen“ kann man als Spieler nicht entkommen.
Diese durchwachsene Bildqualität, die einem aufgezwungen wird, stört mich.
Andere Fotoplattformen regeln das eleganter.

Wenn ihr Interesse habt, dann kann ich gerne noch einen Artikel mit dem Thema „Guru-Shots-Hacken“ verfassen.
Also Tipps & Tricks im Umgang mit der Plattform: Welche Bilder funktionieren, wie setzt man die Swaps am geschicktesten ein ect.
Vielleicht erzähle ich das aber auch einfach mal in einer Podcastfolge.
Wenn mich das Spielfieber packt und ich wirklich versuche „Guru“ zu werden, dann lasse ich es euch auf jeden Fall wissen.
Aber das ist wohl eher unwahrscheinlich.
Für alle die meine Bildauswahl bei GuruShots betrachten wollen (oder Freundschaftsanfragen ect.):
Hier ist der Link zu meinem  GuruShots-Profil.

 

 

 

                       

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