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Sento, Das japanische Badehaus [Buchrezension]

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Von dem Fotobuch Sento: Das japanische Badehaus von Julia Baier (bzw. dem Bildband), wollte ich schon lange eine Rezension veröffentlichen. Das Buch, portraitiert und dokumentiert die in Japan aussterbende Sento-Kultur.

Was ist überhaupt ein Sento ?

Ein Sento ist ein japanisches Badehaus. Anders als im Onsen, wird im Sento kein heißes Quellwasser verwendet, sonder das Wasser wird angewärmt.  Ein Sento ist sozusagen ein  traditionelles SPA.

Das Buch
Julia Baier hat in Japan ca. 20 verschiedene Sentos besucht und dort Portrait- und Dokumentationsfotos gemacht. Mit 63 Schwarzweiß-Fotografien werden intime Einblicke in den Alltag von Menschen im Badehaus gezeigt. Dabei wirken die Fotos, nicht voyeuristisch sondern dokumentieren das Geschehen im Badehaus.
Unbekleidete Frauen die im Bad liegen, eine alte Damen die nach dem Bad Karaoke singt, ein Kind das mit Wasser übergossen wird und eine mit Wassertropfen benetzte Glasscheibe sind nur einige Motive, die in dem Bildband zu finden sind. Ausdrucksvolle Schwarzweiß-Fotos, die  bei erneutem Betrachten die Liebe zum Detail erkennen lassen.

Die Motive zeigen alte Menschen und die aussterbende Kultur des japanischen Bades: Zwei alte Frauen, seifen sich gegenseitig  den nackten Rücken ein, eine japanische Oma führt Ihr Enkelkind durch den Waschraum, vier ältere Frauen sitzen im heißen Bad, eine hat ein Baby auf dem Arm.
Julia Baier schafft es prägnant die soziale Interaktion der Badehausbesucher einzufangen. Die Bilder zeigen ein Japan, das auf diese Art selten gezeigt wird. Genau das macht diesen Bildband auch so interessant. Julia Baier beschreibt Ihre Arbeitsmotivation folgendermaßen:

„Außerdem wollte ich kein Bild des modernen schrillen Japans machen. Ich hatte das Gefühl, Europa erreicht überwiegend dieses Bild von Japan und davon hatte ich bereits genug gesehen“ (Julia Baier; Sento, Seite 78)

Das Vorwort von Yoshinori Nomura (Direktor der Galerie OUT of PLACE in Nara), ein Essay von Rita Zobel über die japanische Badekultur, sowie ein Interview der Künstlerin runden den Bildband ab.

Die Autorin
Julia Baier lebt als freie Fotografin in Berlin. Sie hat in mehreren Fotoreihen die Badekultur in verschiedenen Ländern portraitiert. Wasser und was Menschen mit Wasser machen scheint Ihr bevorzugtes Bildthema zu sein. Die Bildserien: „Public Bath“ (Deutschland,2002), Fürdo (Ungarn, 2010) und Sento: Das japanische Badehaus (Japan,2008) dokumentieren eindrucksvoll die Besucher von öffentlichen Badeanstalten. Ihre Fotos sind über die Agentur laif erhältlich und teilweise auf ihrer Internetpräsenz www.juliabaier.de zu betrachten.

Fazit
Kauft euch das Buch! Denn es stellt eine wunderbare Dokumentation japanischer Badehauskultur dar. Der Bildband ist etwas für jeden, der hochwertige Schwarzweiß-Fotografie mag und Interesse hat Einblicke in die Welt des Sento zu bekommen. Das Buch Sento führt die fotografische Arbeit von Julia Baier über Badekultur weiter. Das Werk reiht sich in die Bildserien „Fürdo“ (Ungarn) und „Public Bath“ (Deutschlang) ein. Das Buch für japaninteressierte und Kenner von orgineller Dokumentationsfotografie ein muss!

Kurzfazit*
[+] – Inhalt [63 SW Fotos, ein Essay und ein Interview] [+] – Aufmachung [hochwertiges Papier, gute Struktur und viele Farbfotografien] [+] – Preis [28- € sind für einen so einen Bildband ein Schnäppchen]

*(Die Bewertung erfolgte nach der “Ampel Skala” (+=gut,O=mittel,-=schlecht)

Buch Steckbrief
Titel: Sento: Das japanische Badehaus
Autorin: Julia Baier
Gebundene Ausgabe: 96 Seiten (63 Fotos)
Verlag: Peperoni Books  / Auflage: 1., Aufl. (Juli 2008)
ISBN-10: 398096776X

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