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Die ideale Digitale. Gibt es das? [Blogparade]

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Wie sieht die perfekte Digitale Zeitung aus?

Das Perfekte gibt es nicht! Es ist völliger Quatsch sich in eine Utopien hineinzuschreiben um dann ernüchtert festzustellen. Hoppla das geht gar nicht!

Die Frage die ich zunächst anschneiden möchte ist viel mehr „Was macht ein wirklich gutes Online Magazin aus?“ Damit ich trotzdem an der Blogparade „Die ideale Digitale – Wie ich mir eine perfekte Online-Zeitung vorstelle”  von Michael Stein und  Eva Ihnenfeldt teilnehmen kann und das Thema  nicht völlig verfehle, beschreibe ich am Ende die Utopie des perfekten digitalen Informations- und Unterhaltungsmedium.

Vorerst möchte ich jedem ein Bild von einem realistischeren Ansatz zeichnen.

Was macht ein gutes Online Magazin aus?

Fangen wird doch einfach mal bei „Gut“ an!

Ein wirklich gutes Onlinemagazin muss nicht perfekt sein. Damit ein Onlinemagazin den  Status „wirklich gut“  erreichen kann, muss es für mich spartenorientiert sein. Dazu muss es eine Onlinezeitung schaffen ein Alleinstellungsmerkmal zu entwickeln, das ihr Erscheinungsbild prägt. Dabei sollten ein oder zwei Schwerpunkt besetzt werden. In diesen Themen muss das Magazin in Aktualität, Information und Unterhaltungswert besser sein, als andere Onlineangeboten.

Besser als alle anderen Onlineangebote

Dieses unbestimmte „besser“ kann in der Anzahl der Artikel, der Herangehensweise an die Themen oder an dem uniquen Stil liegen (arrogante, leicht verständliche oder bildliche Sprache). Wenn das erfüllt ist, dann kann das Magazin Erfolg haben. Für mich ist ein Magazin wirklich gut, wenn ich in einer Sparte gut informiert und unterhalten werde. Dabei sind mir nicht nur die Fotografien oder das Design wichtig. Viel wichtiger sind mir einzigartige Informationen, Schreibtstile und Sichtweisen. Auch wenn das Bild, das ich hier zeichne nur eine Skizze ist sollte erkennbar werden, wie ich  ein gutes Onlinemagazin charakterisiere.

Ein Beispiel für ein innovatives Magazin

Ein Beispiel  für ein gutes Onlinemedium aus der Sparte Fotografie möchte ich hier erwähnen: das Magazin „Kwerfeldein“! Dieses Magazin schafft es mit wenigen Redakteuren aktuelle und interessante Inhalte aus Fotografie und Fotokunst vorzustellen. Die Leser werden angeregt sich einzubringen und z.B.Gastartikel zu schreiben, Ideenvorschläge zu liefern und haben die Möglichkeit eigene Fotos zu veröffentlichen. Die Beiträge sind sehr vielseitig und können auch diskutiert werden.

Gerade in der Fotografie gibt es viele Onlinemagazine die den Schwerpunkt auf die  Fototechnik setzen.  „Kwerfeldein“ unterscheidet sich von der breiten Masse dadurch, dass auf innovative Beiträge über Fotografen und deren Arbeiten gesetzt wird. Weg von der Technik hin zur Kunst und zum Fotografen. Dadurch werden andere Künstler und Fotografen stärker von dem Magazin angesprochen. Diese wollen sich dann auch selber Einbringen und haben dort auch die Möglichkeit dazu.

Diese Kombination von Blog und Magazin, Schreiber und Leser, das macht für mich eine wirklich gutes Onlinemagazin aus.

Für die sparte der Fotografie wäre die Frage also beantwortet!

Wie sieht es mit online Tageszeitungen aus?

Ist es nicht auch denkbar eine gute Tageszeitung online zu betreiben?

Denkbar vielleicht, der Generalist muss sich jedoch gegen den Spezialisten behaupten.

Die starke Konkurenz  macht einer Onlinezeitung das leben schwer. Im Internet tummeln sich viele Spezialisten. Generalisten haben es bei dieser Konkurrenz sehr schwer, sich durchzusetzen. Eine Online Tageszeitung konkurriert nicht nur mit anderen Onlinetageszeitungen, sie konkurriert auch mit Onlinepresseagenturen (warum soll ich Zeitung lesen wenn ich mich über eine Onlinepresseagentur informieren kann?), aber auch mit Fachmagazinen und Blogs.

Was haben Blogger damit zu tun?

Um zu erkennen was ein Onlinemagazin leisten kann und mit welcher Konkurrenz es zu kämpfen hat, ist es hilfreich einen Blick auf andere Onlineangebote zu werfen. Dabei wird das Augenmerk auf die „Blogosphäre“ gelenkt. Diese stellt die erste Stufe in der lustigen, bunten Welt der Internetinformationsmedien dar.

Sparten der ultimative Vorteil

Der Vorteil eines Blogs ist, dass er meistens spartenorientiert ist! Blogs müssen sich nicht an eine unbestimmte Masse richten. Sie müssen den Lesern gefallen, die an der bestimmten Sparte interessiert sind. Sie können (Internet sei Dank) genau ihre Zielgruppe ansprechen. Egal wie klein diese ist, im Internet rückt man zusammen und selbst die Nische der Ameisenzüchter findet ihr Infomations- und Unterhaltungsorgane. Klar eine Onlinezeitung ist vielleicht schneller und aktueller, ein Blog kann auf seine Sparte bezogen jedoch nachhaltiger agieren. In einem Bereich aktuell und innovativ zu bleiben ist viel leichter als bei einem Blumenstrauß von Themen.

Welche Zielgruppen werden angesprochen?

Ein Blog hat eine kleine Zielgruppe, die dank Internet so groß ist, dass der Blog mit Leben erfüllt wird. Eine Tageszeitung hingegen hat eine breite Zielgruppe, die täglich informiert werden möchte. Der eine will Politik, der andere das Wetter, der dritte die Cartoons. In vielen Bereichen aktuell und unterhaltsam zu bleiben ist viel schwerer. Insbesondere wenn man tagesaktuell sein möchte!

Blogger stellen ihre Meinung in den Vordergrund. Sie schreiben meistens subjektiv.

Journalisten sollten Fakten in den Vordergrund stellen. Dort wird Sachlichkeit erwartet.

Die Aussage, aus einem Blogartikel zur perfekten Digitalen“ in dem ein Blogger mit: „Ich tue das selbe wie ein Journalist nur der kriegt Geld“ zitiert wurde ist  aus mehreren Gründen zu bezweifeln. „Das Selbe“ würde bedeuten, er arbeitet auch  als Journalist. Er hält sich an den Pressekodex.

Presekodex und Bloggerethik

Ja, einen Pressekodex gibt es! Im Gegensatz zur „Bloggerethik“, die  nur kontrovers diskutiert, aber selten umgesetzt wird. (bzw. sogar dafür benutzt wird für Marketingzwecken zu dienen.

Als Beispiel sei hier der Blog bloggen.co aufgeführt. Der Blog bietet einen Onlinemarketingkurs an (wie lerne ich bloggen).  Er rühmt sich selber „werbefrei“ zu sein, um nicht von den Inhalten des Blogs abzulenken. Das wird dann als Bloggerethik gesehen. Werbefrei? Dabei besteht der ganze Blog aus Werbung für den dort angeboten Kurs „wie lerne ich bloggen“. Andere Werbung könnte ja möglicherweise davon ablenken sich für den „Kurs“ oder den „Newsletter“ einzutragen. Die Werbefreiheit ist wohl doch nicht ganz ohne Hintergedanken.

Um eine Lanze für bloggen.co zu brechen. Der Blog hat ausgezeichnete Artikel über das Blogmarketing! Gut zu lesen und auch hilfreiche Tipps!!! Jedem der sich für das Thema interessiert sei der Blog ans Herz gelegt! Aber keine Werbun? Nein leider nicht. Selbstwerbung ist auch Werbung. Wir sind Blogger und keine Heilige und mir Bloggerthik hat das ganze auch nichts zu tun!

Dieses Beispiel sollte zeigen wie weit es mit einer „Bloggerethik“ steht. Aber das ist auch völlig OK, solange nicht der Anspruch erhoben wird journalistisch zu arbeiten.

Das Kriterium des Geldverdienens zu nehmen ist insbesondere ein schlechter Ansatz um eine Tätigkeit zu beschreiben. Ein Bäcker verdient mit seiner Tätigkeit auch Geld aber keiner würde auf den Gedanken kommen ihn mit einem Blogger oder Journalisten zu vergleichen.

Denkt ihr Wikipedia würde besser werden, wenn die Schreiber Geld dafür bekommen würden?

Sicherlich es gibt auch Blogger die journalistische Aufgaben übernehmen. Man findet auch Blogs die einer Fachzeitung in nichts nachstehen (z.B. der Blog  netzpolitik.org) Die Grenzen zwischen Bloggern und Journalisten, Amateuren und Profis verschwimmen, das will ich nicht bestreiten. Die Masse der Blogs handelt aber eben nicht journalistisch und das macht Ihren Erfolg und ihren Charme aus!

Binsenweisheit 2.0 oder was ist nun die perfekte Digitale?

Für mich kann eine perfekte Digitale Zeitung entstehen, wenn die „Kinderkrankheiten“ die bisherigen Formate haben geheilt werden.

Oberflächlichkeit und der Wahn aktuell zu sein.

Das Internet punktet durch seine Schnelligkeit. Eine Datenautobahn kennt keine Geschwindigkeitsbegrenzung für Informationen. Verkehrsunfälle bleiben da nicht aus. Die Kehrseite dieses Geschwindigkeitsrausches ist, dass Aktualität über Qualität der Meldung und den Lesegenuss gestellt werden.  Wenn digitale Medien aufhören Artikel zu verfassen, die von „Karambolage Unfällen flankiert werden“ und nicht ohne Zähneknirschen zu lesen sind. Wenn Onlinemedien aufhören „Fast Food“ zu sein, das mit Bildern und Visuellem schick Punkten muss, anstelle auf Geschmack und Qualität zu setzen, dann haben wir die perfekte Digitale.

Das erinnert ein wenig an „Wenn Menschen nur noch Legenden sind in Büchern die von Kaninchen geschrieben wurden) aus dem letzten Einhorn.

Wer soll das bezahlen?

Ein spartenorientiertes Onlinemedium (Das Onlinecomic Penny Arcade) hat es geschafft mit einer Crowd Funding Anfrage Geld zu sammeln um werbefrei zu werden! Der erfolgreiche Onlinecomic hatte bis dahin auf Werbung gesetzt und seinen Lesern folgende Optionen freigestellt:

a) Wollt ihr weiter Werbung auf unserer Seite sehen? (Mit der Folge, dass wir die Comics „um die Werbung“ bauen und Zeit und Geld darauf verwenden müssen Werbekunden zu finden?)

b) Wollt ihr uns Geld geben und die Seite werbefrei haben? Mit der Folge, dass der Lesefluss nicht durch Werbung gestört wird.

Die Leser entschieden sich für b) und es sammelten über 500.000 US Dollar!!!

Hier das lustige „Kickstartervideo“, mit dem die Aktion beworben wurde.

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Dieser Weg kann vielleicht auch für andere Onlinemedien funktionieren. Wenn eine Zeitung so beliebt ist, dass sie das Vertrauen der Leser gewinnt, dann sind diese loyalen Leser auch bereit dafür Geld auszugeben. Sei es durch das Betrachten von Werbung, Crowd Funding oder einem direkten Bezahlsystem.

Die Vertrauensfrage

Dieses Vertrauen wird nicht entstehen, wenn Onlinemedien hierzulande oberflächliche Inhalte bringen. Wer ein Onlinemagazin mit dem Gedanken „Der Internetnutzer liest nicht, er überfliegt sowieso nur.“ macht, der bindet keine loyalen Leser! Wenn bei dem Leser der Eindruck geweckt wird: “Das hat der Praktikant getippt unter der Arbeitsanweisung: schreib einfach was, wirkliche Inhalte sind Verschwendung, das ist für unser Onlinemedium und es muß schnell fertig sein!“, dann wird  sich eine Zeitung nicht etablieren können.

Ein Onlinemedium muss genau so gut, wenn nicht sogar besser sein, als eine Print Ausgabe, damit das Medium sich durchsetzt.

Die perfekte Onlinezeitung will keinen Blog kopieren!

Sie schreibt nicht belangloses Bla Bla, wie banale Zusammenfassungen von „Wetten Das“ oder „Tatortfolgen“! Das kann man in so vielen 0815 Blogs die das Fernsehprogramm abschreiben lesen!

Meine Wunschliste

Es ist ja bald wieder Weihnachten, deswegen hier meine Wunschzettel für das perfekte Onlinemedium.

Die perfekte Digitale soll:

  •          Artikel veröffentlichen, die einen echtem Mehrwert bringen
  •          Spartenorientiert sein (sonst ist das Unterfangen wirklich unmöglich)
  •         Qualitativ hochwertige Artikel bieten
  •          Keinen „Content erzwingen“ (für reine Seitenaufrufe)
  •           Dem Leser die Möglichkeit geben in Interaktion mit dem Onlinemedium zu treten.

Zuviel verlangt?

Höchstwahrscheinlich, aber keine hat gesagt, dass es möglich ist das Perfekte auch zu realisieren!

Die Blogparade läuft unter dem Hashtag #DieIdealeDigitale

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