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Der Fotograf Willy Rizzo ist tot

Geschrieben von:

“Wenn du Fotos machst, versuche zu denken du stellst einen Fragonard her! Aber in manchen Fällen, fotografiere und denke nachher!

Diesen Ratschlage, erhielt Willy Rizzo als Jugendlicher von seinem fotografischen Vorbild dem „Vu“ Fotografen Gaston Paris. Wenn man seine Fotografien betrachtet, wirken manche wirklich so charmant wie das Parfum Fragonardt. Scheinbar hat  er sich an den Ratschlag bis zu seinem Tod gehalten. Das war letzten Montag.

Willy Rizzo, einer der großen Fotografen des 20 Jahrhunderts ist am 25.02.2013 verstorben. Der in Neapel geborene Portraitfotograf und Designer starb im Alter von 84 Jahren in Paris.

Das Leben von Rizzo:

Rizzo fotografierte als Reporter die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse und arbeitete zu Beginn seiner Karriere in den 50er Jahren als Fotoreporter. Er fotografierte unter anderem in Tunis und in Indochina (Foto von Rizzo – Indochinakrieg)

In den 60er Jahren arbeitete er als Direktor für die Zeitschrift „Marie Claire“ und kooperierte als Fotograf mit bekannten Zeitschriften wie „Vogue“, „Paris Match“ und „Life“.

Ende der 60er Jahre begann er seine Karriere als Designer. Rizzo entwarf eine eigene Möbelkollektion. Sein Design in den 60er Jahren wird als prägend für die Zeit beschrieben. Er wird auch als Designer der „Dolce Vita“ gesehen, welche er selbst verkörperte. (Zitat: „.Regarded as the designer of Dolce Vita, he also personified“)

2009 eröffnete in Paris eine  Foto- und Möbelgalerie, in der seine Werke angesehen werden können.

Außerhalb von Foto und Design

Eine Hommage an Rizzo erfolgte 1970 durch den berühmten Comiczeichner Hergé. Er erschuf einen Charakter in seinem Comic  „Timm und Struppi“, der Rizzo nachempfunden war. (Die Figur des Paparazzo „Walter Rizotto“ in „Die Juwelen der Sängerin“)

Rizzo machte sogar einen Abstecher ins Metier der Schauspielerei und zwar in einem Hollywoodfilm. Er spielte in dem Film „Jimmy Hoffa“, der von Danny De Vito produziert wurde, neben Jack Nicholson die Rolle eines Mafiabosses. Die Filmrolle bekam er auf die Empfehlung seins Freundes Jack Nicholson. Rizzo bezeichnet diese Erfahrung in einem Interview als “sehr amüsantes Erlebnis”

Zitat: I was invited to California as a star, plane tickets to first class, limousines and I had my trailer with my name printed on the door … a very fun experience

Seine Portraits:

Er portraitierte die bekannten Persönlichkeiten des 20 Jahrhunderts. Darunter Schauspieler und Hollywoodstars wie: Jack Nicholson, Marilyn Monroe, Brigitte Bardot . Diese reihen sich neben Marlene Dietrich, Catherine Deneuve, Sean Penn und Jean-Paul Belmondo, berühmte Politiker wie (Winston Churchill), Maler (Pablo Picasso , und Salvador Dali) sowie Musiker (Lenny Kravitz) ein. Alle standen bei Rizzo vor der Kamera.

Rizzos Portraits sind ein Stück Zeitgeschichte: sei es ein Jack Nickolson der halb über einem Stück Melone hängt, ein Catherine Deneuve, die eine Grimasse schneidet oder ein nackter Bruce Willis, der singend in der Dusche steht mit nichts weiter bekleidet als einer goldenen Uhr und einer Badekappe.

Warum gibt es keinen charmanten Nachruf?

Die meisten Nachrufe, die ich in anderen Blogs oder Nachrichtenseiten gefunden habe erstrecken sich  meistens nur auf zwei kurze Absätze. Darin liest man nur die kalten Fakten, bzw. das was die DPA herausgegeben hat. Ich finde das traurig. Scheinbar hat sich kaum jemand die Mühe gemacht einen etwas charmanteren Nachruf zu formulieren.  Rizzo hat einiges geschaffen, welches ausführlicher dargelegt werden könnte (Fotografie & Design). Aber scheinbar ist das so mit Fotografen:, Ihre Bilder bleiben in Erinnerung, die Personen hinter der Kamera verblasst. Eine Biographie über Rizzos Leben würde mich brennend interessieren, leider scheint es diese (noch) nicht zu geben.

Die Portraits von Rizzo sind beeindruckend und Interessierte die umfangreichere Informationen wollen können bei seinem Lebenslauf und dem Interview  auf seiner Homepage fündig werden.

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