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Rock the Blog 2015 [#RTB15] – Re:publica für Unternehmen?

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Das war die #RTB15
Heiß? Oder kalter Kaffee in neuen Tassen?

Ich war auf der Blogger-Convention Rock The Blog (#RTB15). Die Convention fand im Rahmen der CeBIT statt. Der Gedanke war, das man Bloggern, Unternehmen und Marketingmenschen einen Austausch ermöglicht. Wenn das Thema „Blog“ bei der Republica Menschemassen anlockt, warum dann nicht auch auf der CeBIT? Sowas in der Art müssen sich die Organisatoren bei dem Konzept „Blogger treffen Firmen“ gedacht haben.
Was gab es da alles ?

Nüchtern formuliert: Vorträge übers Bloggen, Blogstars, Sternchen, Newcomern und Firmen.

Provokant formuliert: Selbstdarstellung und Eigenwerbung pur. Aber dazu komme ich am Ende des Artikels.

Wer war alles da?

Meike Leopold  (ihr Buch Corporate Blogs ist für Unternehmensblogger Pflichtlektüre), Mel von Gourmet Guerilla , Vladi vom AffenblogSacha Pallenberg   (wer kennt ihn nicht), die Fashionbloggerin  Masha Sedwick, und  viele Andere. Auch Firmen wie Daimeler, Vodafon und E-Plus hatten ihre Vertreter geschickt.

Soweit die Mischung der Akteure.

Der Ablauf von #RTB15:

Auf 3 Bühnen gab es gleichzeitige Dauerbeschallung, also Vorträge und Diskussionsrunden. Mein Gesamteindruck war, das viel Selbstdarstellung mit im Spiel war. Die Auswahl der Vortragenden hat sich sehr an dem Massenkonsum orientierte: Fashion & Beautyblogger, Foodbloger, Corporateblogger und SEO & Marketingblogger dominierten die Bühnen.
Ok, es gab auch eine Reisebloggerin und auch einen kritischer Vortrag mit erhobenem Zeigefinger die Mahnung  „achtet wie ihr euch Kommerzialisiert aussprach, lustigerweise wurde der Vortrag von einem Blogger gehalten, der eine Werbeagentur betreibt.
Aber solche „Exoten“-Vorträge waren die klare Ausnahme.

Die Top Vorträge der #RTB15

Die Vorträge die für mich Informativ und Unterhaltsam waren, möchte ich lobend herausnehmen.

 Vladi vom Affenblog
Wie du mit deinem Blog Produkte verkaufst

Vladi hat sehr gut in 30 Minuten sein Blogkonzept erklärt. Ein Vertriebsansatz, der für Kunden (die Blogleser) und den Vertriebler (der Blogger) schmerzloser ist, als viele andere Vertriebsansätze.

Ein sehr gut gehaltener Vortrag.

Wer Vladi und den Affenblog kennt, dem hat der Vortrag nicht viel neues geboten: Baue deinen Blog auf dem Mehrwert für den Leser auf, mache dir zum Ziel mit deinem Blog etwas zu verkaufen und sammele E-Mailsadressen.
Trotzdem hat mir der Vortrag gefallen, da Vladi auch Insider-Infos geteilt hat. (z.B. das sich sein AFFENBUCH sich ca. 100 mal im Monat verkauft und er dadurch 5 stellige Einnahmen mit seinem Blog hat.)

Vladi ist scheinbar mit einigen Fans angereist, die man an der Affentasche erkennen konnte (ein Jutebeutel mit coolem Affenaufdruck).

Kleiner Wehrmutstropfen beim Vortrag: Der Moderator hat sich etwas ungehalten geäußert, als Vladi nach einer Rückfrage klar sagte: ja ich setzt auf E-Mail Marketing. Das mochte der Moderator gar nicht. E-Mail Marketing fand der gar nicht gut! Der Moderator (angeblich ein „Wirtschaftsblogger der mir völlig unbekannt war“) reagierte etwas unprofessionelle.  Einem Redner entgegen zu halten: „[…] das ist doch Sch****[…] geht gar nicht.
Wer als Moderator sich seinen Blognahmen auf den Rücken schreibt, bei dem Vortrag von Marscha Sedwick engelsfreundlich ist, obwohl die mit Ihrer Agentur auf der Bühne Stand, sollte sich nicht über solche Vermarktungsfragen aufregen. Besonders wenn ehrliche Worte fallen wie:“ich mache für meine Produkte E-Mail Werbung“. Solche Aussagen werden von anderen Blogger und Vloggern gerne vermieden.

Toller Vortrag Vladi, für die missglückte Moderation konntest du ja nichts!

Der ganze Vortrag von Vladi ist hier im Affenblog abgedruckt 

Mel von Gourmet Guerill

8 Gründe, warum Ihre Bloggerkampagne floppt!“

Mel dürfte jedem seit ihrem Artikel „Was ein Blog im Monat so kostet. Und warum die Leser das wissen sollten“ bekannt sein. Ihre monatlichen Kosten von 1374,10 €, die ihr Blog verschlingt,  haben Mel sogar einen  Bericht im Bildblog.de eingebracht.
Ihr Vortrag richtete sich vor allem an Unternehmen. Einem Unternehmen zu erklären, wie man mit Bloggern kommuniziert und wie man einen Kooperations-Anreiz schafft ist ein wichtiges anliegen. Mel hat das sehr gut gemacht.
„Schreibe den Blogger so an, wie du angeschrieben werden möchtest“ ist so bestechend einfach, dass diese auch Unternehmen verstehen könnten.

Sascha P und E-Plus ähh „Curved“

Der Vortag lief unter dem Titel „Quality Content“, leider war der angekündigte Richard Gutjahr (AKA Mr. Paywall, äh ich meine Laterpay) nicht von der Partie.

Die Diskussion  war wirklich unterhaltsam!

Sascha Pallenberg hat den Curved Repräsentanten ganz schön „Kontra“ geboten. Menschen lieben „Beef“. Aber das ist nicht der Punkt weswegen ich mir jemanden wie Sascha auf einigen der Bühnen gewünscht hätte. Wenn zwei verschiedene Standpunkte „ausgefochten“ werden, hat man als Zuschauer oft mehr davon. Wenn man einem Einseitigen „schau-mal-das-mach-ich-und-schau-mal-ich-bin-so-toll-hier-ist-meine-Internetseite“-Vortrag hört wird das schnell langweilig.

Curved gehört zu E-Pluss und die Kritik an der Plattform läuft in folgende Richtung: „Kennzeichnet klar und deutlich, das ihr zu E-Plus gehört“.
Klar, es verkauft sich besser wenn man sagt: Wir schreiben über Mobiltelefone, als z.B. „Wir sind dafür da, um euch auf die E-Pluss Seite zu bringen“.
Da bei Curved scheinbar der verkauft zählt versucht man die E-Pluss Bindung so gut zu verstecken wie es legal möglich ist.

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Nina Diercks von socialmediarecht.de

Blogging & Recht

Sehr gelungener Vortrag über einige pointierte rechtliche Themen.

Das hat die bloggende RA von der „D&D Kanzlei“ und dem „Social Media Recht Blog wirklich gut gemacht.

Wer generelle Impresum oder Urheberrechtsfragen hat kann in dem Vortrag was lernen.

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Selbstdarstellung und Werbung, oder nur viel Lärm um nichts?

Tja, Selbstdarstellung gehört zum Geschäft. Das ist jedem klar. Aber wann ist es zuviel des „Guten“?

Viele Veranstaltungen lösten bei mir den Fluchtinstinkt aus. Einiges was vorgetragen wurde würde ich als kalter Kaffee in neuen Tassen beschreiben.

Warum muss ich auf einmal  an Klaus Eck denken.

Sein Vortrag ist auch bei YouTube zu finden.

Sein Einstiegsspiel: „Hände Hoch “ ist ein ganz alter Hut.

Eck stellt folgende Fragen: „Wer hat schon mal 10.000 € für einen Text bekommen Hände Hoch,

5000 € ? Wer hat schon mal unter 100€ für einen Text bekommen. Ahh, da gehen die Hände hoch!

Das Spiel wurde schon auf der Republica 2010 von  Sascha P gespielt.

Gähhn, warum nichts neues?

Ok, der übertriebenen Sprung von 5000 € zu 100 € hat Pallenberg so nicht gemacht, das war neu, aber wem fällt das schon auf?

YEAA Mr. Eck hast du gut gemacht!

Nach 3  Minuten fängt Eck mit platter Werbung für sein neues Buch an.

Wenn ich Ihnen jetzt Flyer in die Hand drücken würde von meinem neuen

Buch:“Die Content-Revolution im Unternehmen „dann ist das ganz klar platte Werbung

Mensch wie subtil doch eigene Produkte in den Sachvortrag geschoben werden.
Da würde ich mir wünschen, dass ich 2016 auch dabei sein kann um für mein Buch, Das Blogspiel Werbung zu machen.
Wenn ich dann noch sage, das wäre aber platte Werbung, kann mir keiner einen Vorwurf machen.

Ok, der Vortrag hatte natürlich noch etwas mehr zu bieten. Etwas Werbung für  seinen Twitter Account und seinen Blog PR-Blog war auch dabei. Ach ja und Gejammer, dass man die Leute Content-Marketing und Content-Management verwechseln. Ts, Ts, Ts, wie kann man nur? Wahrscheinlich müssen wir  Mr. Eck anheuern das er uns den Unterschied erklärt. Dann folgten schicke Anglizismen wie „Comunication-Overload“, schnelle Tipps wie man Content schafft der zur Marke passt und eine menge Markenbeispiele mit Werbespots.
Am Schluss wurde wieder Gejammert, diesmal über „Linkgeiz“
Ach Mensch ich hab ja Mitleid mit dir.  Obwohl ich von dir niemals einen Link kriegen würde,  schenke ich dir am  Ende des Satzes einen Link für dein Mitleids-Marketing.

Das war doch der Sinn des Gejammers, oder?

 

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Und dafür habe ich die Sonnenfinsternis verpasst?

Blogwalk – Übernimmt RTL die Blogosphäre der Fashionwelt?

Die Story: Ein Magazin, das gesponsort ist von RTL hat mit viel Geld Bloggerinnen „eingekauft“, ähh ich menie 1 Jahr lang „gecasted“. Die Bloggerinnen können jetzt ihren Content auf Blogwalk veröffentlichen. Als Beispiel für eigenen Content der Blogger wird das Shooting Palina im Wasserturm in Köln angeführt. Das wurde von Blogwalk organisiert.
Mhm, was soll man davon halten?
Wenn man ein umfangreiches Produktionsteam im Rücken hat, mit richtiger Post-Produktion ist es für einen Blogger scheinbar viel einfacher „er selbst“ zu bleiben.
Na, wenn das nicht authentisch ist. Ach so, die Startseite von Blogwalk wird auch noch redaktionell bestückt, von einer Redakteurin. Wo hört der Blog nun auf und wo beginnt die Online-Frauenzeitschrift? Der Name „Blogwalk“ scheint bei der Zielgruppe wohl besser anzukommen, also nennt man es halt Blog.

Warum überhaupt das Thema Fashion?

Einfache Antwort auf dem Vortrag:“Wegen der Transaktionserlöse“. „Das war ein Hauptgrund, weswegen wir uns für das Thema Fashion entschieden haben“ (ca bei 8:30).
Transaktionserlöse hört sich so aufpoliert an, meint der damit wohl Affiliate-Marketing? Ganz klar es geht hier jedenfalls um Geld. Mit Foodblogs ist das nicht zu hohlen. Mit „Fashionblogs“ scheinbar schon, weil man ein Kleid und ein paar Schuhe leicht in in die Seite integrieren kann und dem Leser zeigt: „Hier kannst du Shoppen“.

Fangfrage: Ist das wohl authentisch oder gesteuert um Gewinnmaximierung zu treiben?

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Was man aus dem Vortrag mitnehmen kann:

Blogger werden von Firmen als Werbeträger gesehen. Thema werden unter diesem Gesichtspunkt  gewählt, weil sie  einfach zu monetarisieren sind. Blogwalk ist mit viel Geld inszeniert und hat einen RTL Stempel drauf (sogar mit vielen Werbespots!). 200.000 Unique Users im Monat bei 2000 Spots im TV.
Wenn so die Blog-Zukunft aussieht, na dann Brave New Blogging World!

Kaffeefahrt war gestern, heute gibt es Conventions

Den Eindruck hatte ich zwischenzeitlich.

Die Vorträge auf denen ich so rumgehackt habe, gehörten noch zu den „besseren“. Klar konnte ich nicht alle Vorträge und Diskussionen verfolgen, aber einiges was ich gehört habe war wirklich nicht „Stat-of-the-Art“, einiges war etwas befremdlich und anderes war mir zu speziell.  Um ein „Highlight“ vorzustellen, das man sich am besten nicht ganz nüchtern reinziehen sollte, verweise ich auf folgenden Vortrag:

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Ich lasse das Video einfach mal unkommentiert und stelle nur die populäre Ein-Wort-Frage:

Ernsthaft?

Was ich mir für 2016 Wünsche:

Mehr Substanz – Weniger Werbung!

Lasst jeden der bei euch einen Vortrag hält folgende Frage beantworten:

„Was hat der Zuhörer von eurem Vortrag!“

Was ihr davon habt ist klar: PR. Marketing, Aufmerksamkeit.

Mehr verschiedene Themenblogs

Fotografieblogs waren auf der #RTB15 nicht existent.

Warum holt ihr euch nicht mal einen richtigen Fotografie-Blogger?

Ja, ich würd´s auch tun, aber ich habe eigentlich an  Calvin Hollywood gedacht.

Der eine ist der deutsche Top Fotografie Blogger. Der würde Eure bunte Mischung an Referenten noch etwas erweitern. Er versteht sich nicht nur auf die Fotografie sondern er gibt auch Bussinestipps also genau was dir #RTB16 braucht!
Calvin betreibt zwar auch Eigenwerbung, aber er bringt bei allen seinen Vorträgen, Mehrwert für die Zuschauer.
Nur so eine Anregung, um auf die Artenvielfalt der Blogsophäre etwas Rücksicht zu nehmen.

Einen Sascha P. pro Diskussionsrunde

Zwei gegenseitige Standpunkte, die öffentlich ausgetragen werden ,finde ich spannend. Deswegen hätte ich gerne öfter Sacha P. in den Diskusionsrunen gesehen. Spaß beiseite: Es ist zwar auch interessant wenn man erfährt wie Daimler & Co. ihren Firmenblog steuern. Wenn man Tschibo, Daimler und Ritter Sport auf ein Disskusionspodium setzt entsteht keine Dynamik. Die Spannung fehlt da einfach. Bei dem Vortrag musste ich immer, wenn Benjamin Wittkamp  vom Ritter Sport Blog etwas gesagt hat  mit dem Einschlafen kämpfen.

Für die meisten Blogger sind die Interessenkonflikt zwischen Bloggern (Publishern), Firmen (die Geld für Sponsoring und Werbung ausgeben könnten) und Lesen wesentlich interessanter. Gerade unter der Frage:“Wie finanziere ich meinen Content?“ die seit Jahren diskutiert wird.

In den Fragen würde ich mir für  2016 etwas mehr Substanz wünschen und weniger die „Schaut-mal-das-sind-wir-und-das-sind-unsere-Produkte-Mentalität.

Fazit: Nicht viel neues, viel Bla Bla und etwas Blupp

Bei den meisten Conventions geht es nicht um die Vorträge, sondern um das Networking.
Ist einfach so.
Deswegen sollte man meine kritischen Äußerungen bitte auch unter dem Aspekt lesen.
Wer Kontakte knüpfen wollte hatte auf der #RTB16 sicherlich einige Gelegenheiten. Einige nette Vorträge konnte ich erleben und einige persönliche Highlight hatte ich auch z.B. konnte ich den coole CeBIT Fotograf live erleben. Der Fotograf punktet schon mit seinem Outfit. Damit würde er jeden Stylewettbewerb gewinnen: Hut, Handschuhen und Totenkopf-Shirt rocken einfach.

Mir hat das Event insgesamt Spaß gemacht.
Mal schauen ob ich 2016 wieder dabei bin.

Linkliste: Wer hat noch von der #RTB15 Berichtet

CeBit #RTB15 von Selbstdarstellungssucht.de [Sehr Lesenswert!]

#RTB15 Recap vom Affenblog

6 Gründe warum du auf der Rock the Blog dabei sein musst von BlogerBloger

Influencer – besteht da Impfpflicht? #rtb15: Corporate blogging von Secu-ring

[Video]:  „Evolotion der Modeblogs“ von Jessica Weiss [journelles.de]

#rtb15 am Tag der #SoFi (Bloggerveranstaltung mit hohem Twitterfaktor von Textscheune

Bericht von einer der Organisatorinnen der #RTB15 von beingfitisfun.com

Halimash war auch auf der#RTB15 von Halimash

Nach Rock the blog ist vor Rock the blog! #rtb15 von Meike Leopold

Lest mehr Blogs – Unsere Learnings der #RTB15 von Isobar

ROCK THE BLOG: Über mein digitales Zuhause von Diabetes-Leben.com

Rock the Blog, die Konferenz rund um die Klowände des Internets von Beebop.de

Content Marketing: Journalismus aus der Hölle? von Lousypennies.de

 

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