Blog

6 Methoden zur Finanzierung von Internetprojekten

Geschrieben von:

6 Methoden um dein Internetprojekt zu finanzieren:

Der Kampf gegen die Gratiskultur

 

Geldverdienen im Internet: Es gbt mehr als Crowdfunding!

 

„Heutzutage kennt man von allem den Preis, aber von nichts den Wert“
Oscar Wilde aus Lady Windermeres Fächer*

 

Ja, ja, das liebe Geld.
Viele Künstler, Kreative und Content-Produzenten haben seit Jahren folgendes Problem:
„Sie wollen Geld mit ihren Inhalten verdienen, aber es klappt nicht so richtig.“
Alle paar Jahre erscheint dann eine innovative Finanzierungsplattform (z.B. Patreon, Flattr oder Kiva.org),
von der man sich viel verspricht.
Die neuen Onlinedienste ändern aber meistens  nichts am grundlegenden Status quo:
Aktuell haben wir im Internet eine „Kostenloskultur“. Die meisten Menschen sind es gewöhnt im Web Gratis-Inhalte zu bekommen.
An dem Beispiel der Lexika kann man das gut verdeutlichen:

Ein 30-bändiges Brockhaus-Lexikon kostet laut Wikipedia ca. 2.820 €.
Die DVD-Variante nur 34 € .
Wikipedia = Priceless !

Wer kauft sich für 2.820 € noch kiloweise Bücher, wenn er Wikipedia umsonst nutzen kann?

Niemand!
Wikipedia ist aktueller und wird dauernd gepflegt.
Aber ist es wirklich kostenlos?
Natürlich nicht!
Wikipedia finanziert sich über Spenden.

Wenn ihr eure Inhalte auch finanzieren wollt, dann zeige ich euch die 5 gängigen Methoden der Contentfinanzierung.

1. Werbung

Vorteile:
Einfach einzubauen. Du hast keinen Aufwand mit dem Werbebanner.

Nachteile:
Die meisten Internetnutzer verwenden einen Adblocker. Der filtert deine Werbung raus. Oder sie sind resistent gegen Werbung geworden. Bannerwerbung ist so gut wie tot. Deswegen verdient man mit Werbung auch kaum noch Geld, zumindest, wenn sie nicht inhaltsbezogen ist (Stichwort „Advertorial“). Unter sinkenden Werbeeinnahmen müssen aktuell einige YouTuber leiden. Vom YouTube-Wahnsinn habe ich im Podcast schon mal  berichtet.
Die Lösung für das „Problem Werbung“ ist einfach: Es muss eine geschickte Verknüpfung mit dem Inhalt erfolgen (Nochmal: Stichwort „Advertorials“).
Wer zukünftig auf Werbung setzt, muss das beachten.

2. Affiliate-Links

Vorteile:
Der Nutzer hat keinen Nachteil!
Jedenfalls, wenn die Links gekennzeichnet sind. Er hat sogar einen Vorteil, wenn die Auswahl der Produkte für ihn hilfreich ist und die Qualität gut ist (z.B. bei Buchlisten, die den Geschmack der Zielgruppe treffen.).

Nachteile:
Dein Blog kann zur „Werbetafel“ werden. Die Verlockung ist da, dass du dich auf gängige Produkte konzentrierst (z.B. die am „meisten verkauftesten“ auf Amazon).
Es besteht auch die Gefahr für dich Produkte „zu positiv“ zu bewerten. Wer kauft schon ein Buch, dass du in deinem Blog „verissen“ hast?
Die Objektivität des Contents könnte durch zu starkes Konzentrieren auf Affiliate-Links leiden.
Die Lösung dafür: Stelle nur die „Perlen“ vor. Also Top-Produkte, die du auch selber nutzt. Das was wirklich gut ist!
So übernimmst du eine Filterfunktion für deine Leser.
Viele Affilate-Programme haben Auszahlungsgrenzen. Das bedeutet, dass der Betrag für geworbene Kunden ersteinmal einbehalten wird, bis er eine bestimmte Höhe erreicht hat. Wenn du die Auszahlungshöhe erreicht hast, bekommst du deine Provision.
Wenn du nicht über die nötige Reichweite verfügst, sind Affiliate-Links nichts für dich!
Sollte dein Blog nicht über so viel Trafic verfügen, dass genug Menschen etwas kaufen, dann kann es passieren, dass du niemals die Auszahlungshöhe erreichst.
Kurz gesagt: Afiliat-Marketing ist nur geeignet, wenn du viel Traffic hast.

3. Sponsoring

Vorteile:
Viele Firmen sind sn einem direkten Kontakt mit ihrer Zielgruppe interessiert. Sie wollen ihre Kunden direkt anzusprechen. Wenn das dein Blog für die Firma macht, dann gibt es viele Firmen, die an deinem Sponsoring interessiert sind.
Firmen haben auch oft ein gutes Werbebudget. Neben Geld können beim Sponsoring auch Produkte oder Firmenkontakte für dich abfallen.
Auch als „kleiner“ Blogger, YouTuber oder Podcaster gibt es Möglichkeiten in den Nutzen von Sponsoring zu kommen.

Nachteile:
Du musst dir einen Sponsor suchen. Die Marke und Firma muss stimmen. Wer möchte schon von Monsanto oder einem „Bündnis für Tierversuche“ gesponsert werden…

4. Produkte


Wer sich vor allem für den Verkauf von Produkten (z.B. E-Books oder Kunst) finanzieren möchte, dem lege ich meinen Blogartikel  8 Tipps zum Verkaufen mit der eigenen Webseite ans Herz.

Vorteile:
Du kannst etwas „Handfestes“ verkaufen. Die Menschen wissen, wofür sie dir Geld geben. Sei es ein Kalender, ein Bildband über Indien  oder ein Marketing-Buch. Durch ein Produkt lieferst du einen direkten Gegenwert. Dieser Gegenwert motiviert auch deine Unterstützer.

Nachteile:
Das Produkt zu entwerfen und herzustellen kostet Zeit und Geld. Gerade der Zeitfaktor wird oft unterschätzt.
Einige Blogger produzieren auch völlig am Markt vorbei. Sie bleiben dann auf ihren Produkten sitzen. (Das Problem hab auch viele Künstler.)
Eine Vorfinanzierung über Crowdfunding kann dieses Risiko senken. Auch mit verbindlichen Vorbestellungen anzufangen, bevor man das Produkt entworfen hat, wird oft empfohlen (z.B. bei Tim Ferriss, „Die 4 Stunden Woche„*).

5. Crowdfunding

Für Crowdfunding gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Entweder als Spenden z.B. über dem „Life-Stream-Dienst“ Twitch, oder z.B. direkt über Paypal.
Twitch ist aktuell bei vielen YouTubern sehr beliebt, die ihre Finanzierung so ergänzen. Die Fans können direkt Geld spenden, das man im Life-Stream sieht. Der YouTuber kann sich gleich dafür bedanken und man sieht seine Reaktion.

Man kann Crowdfunding aber auch als Tool zur Vorfinanzierung eines Projektes nutzen.
Das wurde bei dem Kalenderprojekt Blitzgeschichten gemacht. Über die 3 Fotografen, die hinter Blitzgeschichten stecken und deren Crowdfunding, habe ich in einem Gastartikel bei Kwerfeldein.de berichtet. Für praktische Tipps zum Crowdfunding verweise ich auf den Artikel.

Die Unterstützer erhalten durch Plattformen wie Kickstarter oder Startnext neben dem ideellen Gefühl „Jemandem-geholfen-zu-haben“,  auch einen reellen Gegenwert.

 

Die 3 Arten des Crowdfundings (und ihre Anbieter)

1. Projektabhängiges Crowdfunding

Kickstarter
StartNext

2. Regelmäßiger Support

Patreon  – Für mehr Infos hört euch meine Podcastfolge über Patreon an.
Flattr  – ausführlicher Artikel zu Flattr

3. Spenden

Twitch
Paypal

 

Vorteile:
Einzelne „Supporter“ brauchen nur kleinere Summen tragen. Das Finanzierungsrisiko wird auf die Masse verteilt.

Nachteile:
Klar, Crowdfunding funktioniert theoretisch für jeden Content.
Theoretisch!
Praktisch haben es gerade Blogger oft schwer damit, Unterstützung zu finden. Um David Keulert aus dem Blog FastWP zu dem Thema Patreon zu zitieren:

„ich denke nicht, dass das für Blogger ernsthaft in Frage kommt, oder gut funktioniert, denn wir gehören eher zu den Autoren, die zwar jeder lesen und verfolgen, aber für die niemand wirklich zahlen will.“

Blogs sind so wie Wikipedia.
Jeder liest es, aber keiner will dafür zahlen!
Vielleicht geht es uns Bloggern wie den Produzenten von Lexika.

Die neue Crowdfunding-Plattform Patreon wird auch vom Blogger Peer Wandiger (www.blogprojekte.de) kritisch gesehen:
In seinem Statement, ob Patreon auch in Deutschland funktioniert, kann man sinngemäß folgendes lesen:
Für Personen und Projekte, die bekannt sind, bietet Patreon Möglichkeiten. „No-Names“ werden es auf  Patreon schwer haben. Das hat folgenden Grund:

„[…] gespendet wird für Persönlichkeiten, Erinnerungen und Sympathismus, nicht für das Projekt selbst.“

Aus eigener Erfahrung mit der Finanzierung von verschiedenen Internet-Projekten, muss ich FastWP und Wandiger zustimmen.
Projekte, die im Vorfeld schon viel Aufmerksamkeit haben, bekommen ihre Finanzierung besser hin.
Wer sich gut verkaufen kann, hat beim Crowdfunding die Nase vorne.
Die Idee ist dabei oft nicht so wichtig wie die Akteure. Sind die Personen bekannt und symphatisch, dann unterstützt man das Projekt.
Die Idee ist aber nicht das Einzige, das wichtig ist.
Es kommt auch auf die Plattform an!
Der Micro-Bezahldienst Flattr wird schon „totgesagt“. Das liegt daran, dass die Aufteilung von einem monatlichen Betrag zu Mikrosummen nur funktioniert, wenn wirklich viele Menschen diesen Dienst nutzen. Das Fattr Bezahlmodell konnte sich praktisch nicht durchsetzen.
Patreon ist da anders!
Bei Patreon kommt noch ein anderer Aspekt hinzu, den ich als absoluten Bonus für die Plattform sehe.
Mann kann Inhalte hinter einer „Paywall“ verbergen.
Dem Patreon-Feed!
Wer für ein Projekt kein Geld gibt, erkennt nur ein unscharfes Bild mit dem Schriftzug „For Patrons only“.
Da kann man sich dann Folgendes denken: „Oh, da sind Inhalte aktualisiert worden! Was da wohl zu sehen ist? Mhm, soll ich 1 € zahlen, um die ganzen Inhalte zu sehen?“
Dieser Mechanismus macht neugierig. Aktive Personen, die guten Content schaffen, können sich durch diesen Feed längerfristig auf der Plattform einen Vorteil herausarbeiten.

Crowdfunding eignet sich nicht für jedes Projekt

Das ist die traurige Wahrheit. Crowdfunding hat schon viele tolle Projekte ermöglicht (z.B.Blitzgeschichten oder Stromberg den Film).
Aber es eignet sich nicht für alle Konzepte.

Deswegen ein paar abschließende Trostworte:
Wenn euer Projekt sich nicht über Crowdfunding finanzieren lässt, dann lasst den Kopf nicht hängen.
Es gibt ja noch die 4 andere Möglichkeiten.

Das waren 5 relevante Punkte zum Thema „Contentfinanzierung“. Wer mehr über das Thema lesen möchte, den verweise ich auf das Buch „Das Blogspiel“* S. 145 ff. oder auf das Buch Blog Boosting*  S. 199 ff.
Da gibt es viele Informationen zu diesen Themen.

 
Die mit einem * gekennzeichneten Links sind Affiliate-Links. Wenn ihr über diese Links einen Kauf tätigt, unterstützt ihr mich und meinen Blog. Mehrkosten entstehen dabei für euch nicht.
Danke dafür!
2
  Auch lesen!

Die DSVGO hat zugeschlagen!
Diese Webseite benutzt  cookies um DIR als Nutzer die BESTE "User-Experience" zu bieten.
Bitte klicke auf "Akzetieren" wenn du damit einverstanden bist.
Gleichzeitig akzeptierst Du dadurch auch die Nutzerbedingungen und die Datenschutzvorschriften.
Die genehmigen, das Daten von Dir gespeichert werden könnten (z.B. deine IP-Adresse wenn du einen Kommentar hinterläßt, oder dich für
den Newsletter einträgst)-